Ab 2019 kann auch auf WhatsApp Werbung geschaltet werden. Wie das «Wall Street Journal» meldet, sollen sich die User der Werbung aber auch verweigern können.
Möglich geworden ist die neue Vermarktungsstrategie nach dem Abgang der Gründer, die sich stets gegen Werbung auf WhatsApp ausgesprochen hatten. Der Nachrichtendienst ist seit 2014 Teil des Facebook-Konzerns.
Der Grundsatz der Werbefreiheit gehörte zu den Überzeugungen der beiden WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton – und war lange ein mächtiges PR-Werkzeug: Facebook und Google liessen Nutzer von ihren datenhungrigen Anzeigensystemen durchleuchten, um sie immer präziser mit massgeschneiderter Werbung bombardieren zu können. WhatsApp gehörte zu den Guten. Aber dieser Grundsatz gilt jetzt nicht mehr …
Immerhin sollen User die Wahl haben, ob sie die Nachrichten von Unternehmen sehen wollen oder nicht. Ausserdem wird die Werbung vorerst nicht in oder zwischen den privaten Chats auftauchen, sondern nur im Status – also in jenen Texten und Bildern, welche die Nutzer für 24 Stunden veröffentlichen können. Der Status funktioniert ähnlich wie die Stories auf Instagram und Facebook; das Feature wird bereits von 450 Millionen Menschen genutzt.
Facebook steht unter Druck, mit WhatsApp Geld zu verdienen. Das Unternehmen bezahlte für den Messenger vor vier Jahren 19 Milliarden Dollar und steht seitdem vor der Frage, wie dieses Geld wieder hereinkommen soll. Mit 1,5 Milliarden Nutzern, die täglich 60 Milliarden Nachrichten verschicken, ist WhatsApp eines der grössten Netzwerke der Welt.