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Dienstag
02.03.2010

Auch die neueste Raucher-Studie ergab ein übliches Resultat: Viele Raucherkarrieren starten bereits in der Kindheit oder Jugend. Mitschuld daran trage die Tabakwerbung, je mehr Zigarettenwerbung Jugendliche sehen, desto stärker sei ihr Bedürfnis zu rauchen. Das ergab eine Studie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) im Auftrag der DAK Versicherung in Hamburg. Die Ergebnisse wurden jetzt im «American Journal of Preventive Medicine» am Dienstag veröffentlicht.

Unter der Leitung von Privatdozent Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord beobachteten die Kieler Wissenschaftler das Verhalten von rund 3400 Schülern im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Sie legten den Kindern und Jugendlichen Werbung von sechs Zigarettenmarken und acht anderen Produkten (zum Beispiel Süssigkeiten und Mobilfunk) vor - ohne erkennbare Marke. Die Schüler sollten berichten, wie oft ihnen eine Werbung bereits begegnet ist, und ob sie sich an den Markennamen erinnern.

Die Ergebnisse seien alarmierend: Je besser die Kinder und Jugendlichen Zigarettenwerbung wiedererkannten und sogar den Markennamen nennen konnten, desto weniger abgeneigt waren sie gegenüber dem Rauchen. So haben in der Gruppe mit hohem Werbekontakt doppelt so viele Schüler schon einmal geraucht wie in der Gruppe mit niedrigem Werbekontakt.

Erfreulicherweise hat sich seit 2001 die Anzahl der jugendlichen Raucher fast halbiert. Aber noch immer greift mehr als jeder 7. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren regelmässig zur Zigarette», erklärte Studienleiter Reiner Hanewinkel zur Untersuchung. Seit dem Start des deutschen Programms «Just be smokefree» im Jahr 2002 haben schon viele junge Menschen dem Glimmstängel erfolgreich abgeschworen, setzte Hanewinkel hinzu.