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Mittwoch
02.06.2010

Im vergangenen Jahr betrugen die Schweizer Nettowerbeumsätze insgesamt 5,134 Milliarden Franken und lagen damit um 11,4% unter dem Vorjahresniveau. Die negative wirtschaftliche Entwicklung hat damit auch Auswirkungen auf den Werbemarkt. Die Stiftung Werbestatistik Schweiz präsentierte an der Pressekonferenz vom Mittwoch die Zahlen der Erhebung der Werbeausgaben für 2009. Seit 1982 werden die Umsätze mittels schriftlicher Umfragen direkt bei den Medien erfragt. Einzig die Zahlen der Direktwerbung basieren auf einer Hochrechnung.

Nachdem sich die Netto-Werbeumsätze der Printmedien in den Jahren 2003 bis 2008 zwischen 2,3 Milliarden und 2,5 Milliarden eingependelt hatten, ist das Jahr 2009 von einem Einbruch im Anzeigengeschäft geprägt. Gesamthaft wurden noch 1,915 Milliarden Werbeumsätze generiert, was einem Rückgang von 20,4% gegenüber 2008 entspricht. Die grössten Verlierer sind die Finanz- und Wirtschaftspresse (-35,1%), die Sonntagspresse (-28,7%) sowie die Tagespresse (-22,7%).

Bei der Tagespresse sind es vor allem die auflagestarken Titel (über 50 000 Ex.), welche grosse Einbussen in Kauf nehmen mussten (-25%). Die Einstellung von «.ch», «Le Matin Bleu» und Splitausgaben von «News» im Verlaufe des Jahres 2009 hatten negative Auswirkungen auf den Umsatz der Gratiszeitungen. Der Rückgang fiel aber mit -13,3% weniger deutlich aus als bei den abonnierten Zeitungen (-24%).

Bei der Publikumspresse sanken die Werbeumsätze um 17,9%, während die Fachpresse (-16,7%) und die Spezialpresse (-11,7%) vom Anzeigenrückgang etwas weniger stark betroffen sind. Nachdem im Stellenmarkt bereits im Jahre 2008 ein leichter Rückgang stattfand, hat sich die negative wirtschaftliche Entwicklung nun deutlich auf die Erlöse aus Stellenanzeigen ausgewirkt. Die Einnahmen sanken gegenüber dem Vorjahr um 45,2% auf 192 Millionen Franken. Damit liegen die Umsätze noch unter denjenigen der schwachen Jahre 2003 (208 Mio. Fr.) und 2004 (213 Mio. Fr.), wie der Mitteilung der WEMF AG für Werbemedienforschung weiter zu entnehmen ist.