Britney Spears, Eminem und Madonna sind dagegen, Sheryl Crow, Elton John und Lenny Kravitz auch. Sie sind nur ein paar der über 90 Interpreten, die im Fernsehen, Radio, Zeitung und im Internet mit markigen Sprüchen die Nutzer von Musiktauschbörsen beeinflussen wollen. Die Recording Industry Association of America schaltet laut dem deutschen Branchendienst Heise zur Zeit ganzseitige Anzeigen in US-Zeitungen. Auf knallgelbem Hintergrund heisst es in grossen Lettern: «Who really cares about illegal downloading?» Mit der Kampagne will die Musikindustrie nicht nur den Tauschbörsianern ein schlechtes Gewissen bereiten, sondern auch Politiker beeinflussen. So soll die Fernsehwerbung gegen Musiktausch auch während einer Anhörung des US-Kongresses zur Online-Piraterie gezeigt werden.
Die Musikindustrie beklagt über 2,6 Milliarden Urheberrechtsverstösse durch «illegal getauschte Dateien» pro Monat. In diesem Zusammenhang zitiert die Kampagne unter anderem den Musiker Stevie Wonder: «Plattenfirmen, Verlage, Radiosender, Verkäufer, Musiker und alle anderen in unserem Gewerbe müssen gemeinsam gegen den Diebstahl unserer Texte und Musik vorgehen. Sonst werden unsere Produkte so billig wie der Schmutz auf der Strasse.» Britney Spears meint: «Würden sie in einen Laden gehen und eine CD stehlen? Es ist das gleiche, wenn jemand mit seinem PC unsere Musik klaut.»
Freitag
27.09.2002