Herrn und Frau Schweizer werden im März vor allem zwei Dinge nahegelegt: zu putzen und zu rauchen. In den Branchen Veranstaltungen, Fahrzeuge und Tourismus schrumpfte der Werbedruck am massivsten.
Die Reinigungsbranche legte im März mit einem Plus von 33,2 Prozent am stärksten zu, gefolgt von der Tabakbranche mit +24,2 Prozent. Beide Branchen hatten im Februar noch deutlich rote Zahlen im Vorjahresvergleich geschrieben.
Durch die Corona-Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG), das Einzelprodukt mit dem höchsten Werbedruck im März 2020, legte auch die Branche Initiativen & Kampagnen um 5,7 Prozent spürbar zu.
Die Finanzbranche schliesst mit einem leichten Plus von 1,9 Prozent; im Januar und Februar war die Branche allerdings mit je rund 20 Prozent mehr Werbedruck gestartet als noch 2019.
In allen anderen 17 Branchen, die Media Focus ausweist, schrumpfte der Werbedruck im Monat März. Mit einem Minus von 59,1 Prozent fiel der Rückgang am heftigsten bei den Veranstaltungen aus.
41,1 Prozent verlor die Werbung für Fahrzeuge, wobei auch die Absage des Autosalons stark mitgewirkt hat. Dagegen wurde für die Produktgruppe der Velos im Lockdown-Monat März mit 41 Prozent mehr Bruttofranken geworben.
Die Branche Freizeit, Gastronomie, Tourismus büsste 38,5 Prozent ein; im Januar und Februar hatte sie noch auf Rang 1 gelegen.
Praktisch stabil geblieben sind die Branchen Persönlicher Bedarf (-0,1 Prozent), Kosmetik & Körperpflege (-0,4 Prozent), Nahrungsmittel (-1,2 Prozent) und Digital & Haushalt (-3,1 Prozent).
«Dass einzelne Kampagnen kurzfristig ab Kalenderwoche 12 gestoppt wurden, kann bisher jedoch nur bei wenigen Werbetreibenden beobachtet werden», schreibt Media Focus.
Ein Beispiel ist VW: Zwar ist der VW Golf 8 immer noch das Produkt, für das im März am zweitmeisten Werbegeld in die Hand genommen wurde. Betrachtet man die Schaltungen jedoch genauer, sieht man, dass die Werbeoffensive in TV, OOH und Kino nur von kurzer Dauer ist und in Woche 12, als der Bundesrat den Notstand ausrief, ein abruptes Ende nimmt. Nur die Onlinewerbung lief weiter.