Keine Erholung in der deutschen Werbebranche: Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) rechne zwar mit leichten Impulsen, ein Ende der Flaute auf dem Werbemarkt sei für 2004 aber nicht in Sicht, sagte ZAW-Präsident Hans-Henning Wiegmann in Berlin. Mit Investitionen von voraussichtlich 29,22 Milliarden Euro werde die Branche das Jahr mit einem Rückgang um 1% abschliessen. Im vergangenen Jahr waren die Werbeausgaben um 6% auf 29,62 Milliarden Euro zurückgegangen.
Gemäss einer Umfrage des ZAW geht die Mehrheit (68%) der 41 Mitgliedsorganisationen aus werbenden Firmen, Agenturen und Medien davon aus, dass sich die Talsohle auch über das kommende Jahr hinziehen wird. Ein Drittel (32%) rechnet mit wieder steigenden Werbeinvestitionen. Die anhaltende Werbeflaute trifft vor allem die Medien, die in diesem Jahr einen Rückgang der Netto-Einnahmen von 2% auf 19,7 Milliarden Euro verkraften müssen. Vor allem die Tageszeitungen hätten mit Einbussen zu kämpfen, in erster Linie beim Stellenmarkt, den Auto-Anzeigen und Inseraten für Veranstaltungen, wo sich das Minus auf bis zu 40% beläuft. Allerdings gibt es laut ZAW auch Anzeichen für einen «zarten Werbefrühling». So hätten die Gruppe der 25 werbeintensivsten Branchen von Januar bis September ihre Investitionen gehalten oder ausgebaut. An der Spitze stehen die Medien selber, die im Kampf um Marktanteile bei Zuschauern, Lesern und Werbeinvestoren allein im September 16% mehr Eigenwerbung gegenüber dem Vorjahresmonat geschaltet hätten. Rückläufig waren dagegen die Werbeausgaben der Autobranche, die allein im September um 6,8% gefallen sind. Für einen Lichtstreif sorgt das Internet. Die Online-Werbung wird nach ZAW-Prognosen in diesem Jahr um 20% wachsen und einen Anteil von rund 2% am gesamten Werbegeschäft erobern.
Dienstag
21.10.2003