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Montag
29.04.2002

Die mehrheitlich zum Kirch-Konzern gehörende TV-Gruppe ProSiebenSat.1 leidet unter der Werbeflaute. Wegen der «schwierigen» Entwicklung auf dem Fernsehwerbemarkt brach das Ergebnis vor Steuern in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr von 28,6 Mio. auf 8,5 Mio. Euro ein, wie die Senderfamilie von ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und N24 am Montag mitteilte. Der Verlust kommmt einem Rückgang von mehr als 70% gleich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 35% auf 35,3 Mio. Euro, der Nettogewinn schmolz im gleichen Zeitraum von 16,4 Mio. auf 5,7 Mio. Euro. Auch für das laufende Jahr erwartet ProSiebenSat.1 keine Besserung: Die ersten neun Monate des Werbejahres 2002 würden voraussichtlich noch schwächer ausfallen als im Vorjahr, erklärte der Vorstandsvorsitzende Urs Rohner. Die insolvente KirchMedia hält 52% an ProSiebenSat.1. ProSiebenSat.1 kündigte im Hinblick auf die unschönen Aussichten weitere Einsparungen an. Marketing- und Programmkosten sowie alle weiteren Aktivitäten würden überprüft, hiess es. Rohner war in der vergangenen Woche Spekulationen entgegengetreten, wonach der defizitäre Nachrichtensender N24 zum Verkauf stehe. Die Insolvenz der Muttergesellschaft, dem Kirch-Kerngeschäft KirchMedia, habe keinen direkten Einfluss auf die ProSiebenSat.1-Gruppe, bekräftigte das Unternehmen. Die «Kirch-Story»: Kirch-Gruppe: Finanzchef nimmt den Hut