Mit 8,29 Milliarden Euro haben die deutschen Unternehmen laut Nielsen Media Research im 1. Halbjahr 2003 fast gleich viel in die klassischen Medien investiert wie im Vorjahreszeitraum (plus 0,1%). Allerdings wird die Bilanz von dem deutlichen Zuwachs der Tageszeitungen frisiert: Zwar legten die Blätter brutto um 8,3% auf rund 2 Milliarden Euro zu. Doch wird das von zweistelligen Umsatzeinbrüchen gebeutelte Rubrikengeschäft in der Nielsen-Bilanz nicht erfasst. «Die Zahlen sagen nichts über die tatsächliche Erlössituation der Zeitungen aus», warnt Markus Ruppe, Geschäftsführer der Zeitungs-Marketing-Gesellschaft (ZMG).
Schwer zu kämpfen haben auch die Publikumszeitschriften, die im 1. Halbjahr 7% Umsatz verlieren. Mit 1,82 Milliarden Euro Werbeumsatz stehen sie auf Rang 3 der Mediagattungen. Angeführt wird die Bilanz mit Abstand von den TV-Sendern (3,54 Milliarden Euro), die nur noch ein leichtes Minus von 0,3% verbuchen. Im Rennen der TV-Vermarkter hat die IP Deutschland, im Vorjahr noch Marktzweiter - viel Boden gut gemacht: Mit 11% mehr und 1,6 Milliarden Euro Umsatz liegen die Kölner im 1. Halbjahr klar vor Seven-One Media mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz.
Die Radiostationen haben laut Nielsen-Halbjahresbilanz 4,2% eingebüsst und kommen auf 444 Millionen Euro. Für Plakate wurden 270 Millionen (plus 11,7%) aufgewendet, die Fachpresse kommt auf 203 Millionen Euro (minus 4%). Vergleiche: Deutsche Bruttowerbebilanz 2002: Klassische Medien verlieren
Montag
14.07.2003