April, April, der macht, was er will: Nicht nur das Wetter schlägt Kapriolen, auch die Lust Werbung zu schalten, ist verhagelt worden - ein Minus von 7,2%.
Im April 2014 schien die Sonne häufiger: 438,9 Millionen Bruttowerbefranken wurden damals ausgegeben, im April dieses Jahres waren es nur noch 407,2 Millionen Franken. Das zeigen die Zahlen von Media Focus.
Der Rückgang schlug sich in fast allen Branchen nieder. Nur vier von 23 erhöhten ihre Werbeausgaben. Das waren der Detailhandel mit deutlichen 47,6%, die Branche Reinigen mit plus 50%, die Branche Pharma und Gesundheit steigerte sich um 22% und Telekommunikation um 2%.
Die Pharmabranche bewarb mit Perskindol Classic Gel und Voltaren Dolo Forte Emulgel insbesondere zwei Mittel gegen Sportverletzungen. Interessanterweise hatte Mitte April die Schweizerische Unfallversicherung (Suva) auch darüber berichtet, dass heute fast doppelt so viel Joggerinnen und Jogger verunfallen als noch vor 15 Jahren.
Der Anstieg im Telekombereich ist vor allem auf die Umbenennung von Orange in Salt zurückzuführen. Die gross angelegte Salt-Imagekampagne kam demzufolge auf Platz eins in der Telekombranche, gefolgt weiter hinten aber, mit weniger als der Hälfte der Werbeausgaben von Swisscom Natel Infinity Plus auf Platz zwei und Samsung Galaxy S6 Edge auf Platz drei.
Media Focus sucht eine Erklärung für den allgemein schwachen Werbemonat April darin, dass Ostern dieses Jahr auf Anfang und nicht wie letztes Jahr auf Ende April fiel. Zudem seien Einzelkampagnen mit hohen Budgets ins Gewicht gefallen. Zum Beispiel liefen die Kampagnen zum Mindestlohn und dem Gripen damals auf Hochtouren. Daraus folgt dieses Jahr ein Minus um 70% bei den politischen Interessensgruppen.
Grundsätzlich haben im April deutlich weniger Firmen Geld für Werbung in die Hand genommen als noch im Vorjahresmonat. Aber die, die im Werbemarkt blieben, reduzierten ihr Budget nicht.