«Die Situation ist unbefriedigend», sagte Schweizer-Werbung-Präsident Carlo Schmid-Sutter am Tag der Schweizer Werbung am Freitag gegenüber dem Klein Report. «Es gibt mehrere Rabattierungsmodelle, und nicht immer wird der BSW-Grundsatz `Alle Kommissionen und Rabatte werden den Kunden erstattet` beherzigt», kritisierte Schmid. Seit einigen Jahren werde das Thema von nicht regelkonformen Rabatten und Kickbacks bei der Vergabe von Werbeaufträgen immer virulenter, wie er aus Diskussionen merke. «Das Thema ist flächendeckend und geht von krummen Touren über Veruntreuung bis zum Betrug», sagte er zur Dimension der Frage. Sein Ziel: «Die Branche muss Ordnung schaffen, bevor es wie in Deutschland zum Knall kommt und sich die Gerichte einschalten.»
Darum haben die «Big Seven» (SW, SWA, APG, Publisuisse, VSW, BSW und der Verband der Schweizer Presse) eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die das Thema unter die Lupen nehmen soll. Idee laut Schmid-Sutter: «Sie soll das Thema publik machen, Kontakte zu den Schweizer Medien herstellen und eine Art Gütesiegel für einwandfrei arbeitende Mediaagentur entwickeln.» Moderator der Arbeitsgruppe (der Begriff Präsident wird vermieden) ist SW-Rechtskonsulent Marc Schwenninger: «Das Thema ist hochaktuell», sagte er gegenüber dem Klein Report: «Da brodelts extrem», lautet seine Formulierung. Er bezeichnete die Situation als «Riesengestrüpp, das man aber nicht wie den gordischen Knoten einfach durchhauen kann.» - Siehe auch: Schweizer Werbung setzt Arbeitsgruppe gegen Media-Missstände ein und Ex-Aegis-Manager Ruzicka bleibt in Haft
Samstag
26.04.2008




