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Sonntag
09.11.2003

Im Juni hat der Kultur-Chef von SF DRS, Iso Camartin, seinen Rücktritt angekündigt. Noch immer ist kein Nachfolger bestimmt, obwohl sich mehrere Kandidaten beworben hätten. Die Suche verlaufe harzig, wie die «NZZ am Sonntag» weiss. Demnach werde Pro-Helvetia-Direktor Pius Knüsel «als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge Iso Camartins gehandelt». Knüsel selbst bestreite, sich als Kulturchef beworben zu haben, obwohl seine Kandidatur in einer Ressortleitersitzung bekannt gegeben wurde und intern «alle befragten Kulturredaktoren davon ausgehen, dass der Pro-Helvetia-Chef einer der aussichtsreichsten Kandidaten» sei, so die «NZZ am Sonntag». Nebst Knüsel könnte auch der Direktor der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern, Nikolaus Wyss, in Frage kommen. Jedenfalls sei er von Marthaler angesprochen worden: «Herr Marthaler hat mich vor Monaten gefragt, ob mich das Amt interessiere, seither habe ich aber nichts mehr von ihm gehört.» Zu den weiteren Kandidaten von Marthaler soll gemäss «NZZ am Sonntag» auch der Zürcher Psychoanalytiker und Schriftsteller Jürg Acklin gehören, der vor vier Jahren als Moderator des Literaturclubs nach nur drei Sendungen wegen mangelnder Bildschirmtauglichkeit gehen musste. Ferner tauchen Namen wie Thomas Beck, Leiter der Abteilung Musik und Tanz des Schweizer Fernsehens, Roger de Weck (Ex-Chefredaktor von «Tages-Anzeiger» und «Zeit») und Jana Caniga (Ex-Leiterin von «10 vor 10» und Ex-Kulturchefin der Migros) auf.

Sollte bis Ende Jahr kein Nachfolger für Camartin und das Ressort mit einem Jahresbudget von 45 Millionen Franken gefunden worden sein, so werde «Adrian Marthaler den Posten interimistisch übernehmen», zitiert die Zeitung SF DRS Pressechef René Bardet.