Eine Studie der Stiftung Lesen ergibt, dass im Zeitalter von Internet und Multimedia die Deutschen nicht viel weniger, aber oberflächlicher, lesen als zu Beginn der 90er Jahre. Die repräsentative Untersuchung wurde mit 2350 deutschsprachigen Bundesbürgern ab 14 Jahren durchgeführt und mit einer Erhebung von 1992 verglichen. Die Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Internet-Nutzung und Lesen auf: Wer häufig im Internet surft, nimmt auch öfters ein Buch zur Hand. Die überraschendste Erkenntnis haben die Wissenschaftler bei ihren Fragen nach den Lesestrategien gemacht: So hat die Zahl der «Häppchen-Leser» von 18 auf 47% stark zugenommen. 19% überfliegen beim Lesen nur noch die Seiten. Von den Jugendlichen bis 19 Jahren gab fast jeder Dritte an, nur die interessantesten Passagen durchzulesen. Fazit der Stiftung Lesen: «Die Leser passen sich immer stärker an das Informationsüberangebot in der Medienlandschaft an».
Freitag
24.11.2000