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Sonntag
23.09.2018

TV / Radio

Weil der Milliarden-Koloss SRG etwas sparen sollte, wird nun in Bern eine neue Recherche-Redaktion aufgebaut. Diese setzt sich aus etwa 15 Journalisten von SRF, RSI, RTS und RTR zusammen.

Damit kompensiert SRG-Generaldirektor Gilles Marchand einen Teil der 170 Radio-Mitarbeiter, die ab Ende 2020 von Bern nach Zürich zügeln sollen. «Jeder Chefredaktor aus jeder Region kann zwei, drei oder vier Mitarbeiter delegieren», erklärte Marchand das Vorhaben im «SonntagsBlick».

Die Journalisten in der überregionalen und multilingualen Redaktion sollen dann nationale Themen behandeln, skizzierte Marchand das neue Projekt grob.

Und der ehemalige Ringier-Manager möchte offenbar auch Netflix die Stirn bieten - von Bern aus. Angekündigt ist eine digitale Plattform, ein öffentlicher Dienst sozusagen, auf dem alle SRG-Programme in den vier Landessprachen mit Untertiteln angeboten werden sollen.

Und weiter formulierte Gilles Marchand im Ringier-Sonntagsblatt seine Wünsche bezüglich Fernsehserien, deren Anzahl er gerne erhöhen möchte. Derzeit gebe es drei bis vier Produktionen pro Jahr, zwischen der West- und der Deutschschweiz. Marchand: «Ich hätte gerne sieben davon, mit der Möglichkeit, sie systematisch in anderen Sprachregionen einzusetzen.»

Neben dem erneuten Ankündigungs- und Wunschkonzert zeigte sich Marchand auch äusserst verständnisvoll: «Ich kann die Reaktionen verstehen», sagte er über den Wegzug von Bern in dem auch über «Le Matin Dimanche» in der Westschweiz verbreiteten Interview. Glasklar analysierte er, dass dies viel mit dem Berner Selbstverständnis als Bundesstadt zu tun habe, und sichert sich verbal ab: «Es ist der SRG wichtig, in Bern gut vertreten zu sein. Und es wird immer so sein!»