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Donnerstag
24.11.2022

TV / Radio

Wer entscheidet, was gezeigt wird...?

Wer entscheidet, was gezeigt wird...?

Mangenta TV von der Telekom Deutschland und alle anderen Sender schicken in mehr als 120 Länder das sogenannte Weltbild.

Dieses Weltbild wird von Schweizern produziert. HBS heisst die Firma, ist mit 42 Kameras im Stadion dabei und sendet live aus Katar. ARD und Mangenta TV haben auf diesen Livemitschnitt Zugriff, das ZDF setzt bei Deutschland-Spielen sieben zusätzliche Kameras ein.

Beim Eröffnungsspiel haben in der Mitte der zweiten Halbzeit viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Stadion verlassen und der ZDF-Kommentator Béla Réthy meinte: «Das kriegen aber hier viele nicht mehr mit. Viele sind gegangen, das habe ich noch nie erlebt bei einer Weltmeisterschaft.»

Die Schweizer Firma HBS ist seit 2002 Host Broadcaster und schafft die technische Infrastruktur für die Übertragungen. Die Fifa hat den Schnitt und die redaktionelle Hoheit. HBS ist die Tochter des Sportmarketingunternehmens Infront.

Auf Nachfragen der «Süddeutschen Zeitung», weshalb in Katar keine kritischen Bilder gezeigt werden, verwies man auf den ZDF-Sprecher, der meinte: Nun ja, Béla Réthy hätte als Live-Kommentator die Szenen während des Spiels ja mehrfach angesprochen.

Der kluge Kommentator Harald Hordych in der «Süddeutschen» vom Dienstag dazu: «Als ob es beim Fernsehen wie im Hörfunk zugeht.»

Der Klein Report verweist auf die alte Medienlogik aus dem Film: Wer den Schnitt hat, hat die Erzählung. Die wird uns bei dieser Fussball-WM wohl noch weiter beschäftigen.