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Donnerstag
18.11.2010

Die Konsumentensendung «Kassensturz» versucht junge Konsumentenschützer zum mittlerweile dritten Mal für den Wettbewerb «Schweizer Jugend testet» zu animieren. 150 Nachwuchs-Testequipen machen jeweils mit. Was die Jugendlichen dabei so alles testen, verriet am Donnerstag  «Kassensturz»-Produzent Pasquale Ferrara gegenüber dem Klein Report.

«Wir haben den Test erstmals 2007 durchgeführt», erklärte Ferrara. Die Idee an sich sei älter: In Deutschland führt die Stiftung Warentest schon seit rund zehn Jahren einen Testwettbewerb für Jugendliche durch. Und sie findet auch in der Schweiz Anklang: «Letztes Mal erreichten uns rund 150 Arbeiten. Zu berücksichtigen ist, dass zum Teil ganze Klassen mitgemacht haben, die sich in mehrere Gruppen aufteilten», so Ferrara. «Als Testobjekte wurden besonders naheliegende Produkte gewählt wie Kaugummi, Energy-Drink, Schokolade, Kugelschreiber und Radiergummi.» Aber viele Jugendliche hätten sich auch an anspruchsvolle Themen wie Jugendkonti der Banken, Aufklärungsbücher oder  Schulstühle gewagt. Dabei hätten Knaben wie Mädchen viel Testeifer gezeigt, unter den Top-Arbeiten seien aber die Forscherinnen etwas besser vertreten als die Forscher.

Und Top-Arbeiten gibt es ziemlich viele. «Rund ein Drittel der Arbeiten sticht hervor durch grosses Engagement oder Originalität oder beides. Die Jury würde am liebsten alle prämieren», verriet Pasquale Ferrara. Die Siegertests der zwei vergangenen Wettbewerbe, bei denen Radiergummi beziehungsweise Korrekturmittel geprüft worden sind, seien sicherlich gute Beispiele für akribisch und umfassend durchgeführte Tests. «Es kommt einem fast kein Kriterium in den Sinn, das nicht berücksichtigt worden ist. Die Radiergummi-Tester haben sogar eigene Apparaturen gebaut, um die Radiergummis testen zu können», so Ferrara.

Er erinnere sich auch an den Jugendkonti-Vergleich von zwei jungen Mädchen. Sie hätten sämtliche Details und Bedingungen zusammengetragen und seien dann zum ernüchternden Schluss gekommen, dass die Banken entweder gute Zinsen, aber schlechte Zusatzleistungen für Jugendliche bieten, oder mit Rabatten punkten, aber dafür umso schlechtere Zinsen anbieten. «Beeindruckt bin ich jeweils auch, wenn gleich mehrere Testmethoden angewendet werden: zum Beispiel eine Umfrage im ganzen Schulhaus zu einem Produkt und zusätzlich noch ein Test», so der «Kassensturz»-Produzent.

Schliesslich gebe es auch immer wieder Einsendungen, die unter die Kategorie «frech und gewagt» fallen. Im ersten Wettbewerb hätten gleich mehrere Klassen Kondome getestet - auf Handhabung (mit Gurken), wie gut sie sich öffnen lassen und wie stark ihre Reissfestigkeit ist (mit Velopumpe). «Das letzte Mal hat eine Mädchengruppe Mal Gummibären getestet. Das war eine gelungene Parodie auf unsere `Kassensturz`-Tests», so Ferrara.

Wer dieses Mal mitmachen will: Die schriftlichen Testberichte müssen bis zum 18. April 2011 an das «Schweizer Fernsehen, Kassensturz, Stichwort: Jugend testet, Postfach, 8052 Zürich» eingereicht werden. Teilnehmen können alle im Alter zwischen 13 und 19 Jahren.