Content:

Dienstag
02.07.2002

Erstmals seit 1996 ist im letzten Jahr weniger Geld in die Werbung geflossen: Gemäss Stiftung Werbestatistik Schweiz sind die Nettoumsätze der Werbewirtschaft um 2% auf 5,664 Mrd. Franken gesunken. Nach dem Rekordjahr 2000 habe die Werbeindustrie einen leichten Rückschlag hinnehmen müssen, gab die Stiftung am Dienstag in Zürich bekannt. Insgesamt seien die Umsätze (inkl. Direktwerbung) um 116 Mio. Fr. gesunken. Rund die Hälfte dieser Umsätze stammten von Zeitungen: «Die Schweiz ist weiterhin ein Zeitungsland», sagte Rolf Blum, Projektleiter der Werbemedienforschung Wemf.

In Zeitungen, Zeitschriften und Fachpresse flossen 2,886 Mrd. Franken, oder 4,8% weniger als im Vorjahr. Zulegen konnten die Gratiszeitungen (+5,1%) sowie die Spezial- und Hobbyzeitschriften (+4,3%), während alle anderen Kategorien weniger einnahmen. Den stärksten Rückschlag mussten die Fachblätter (-12,3%) und die Publikumszeitschriften (-8,7%) hinnehmen. Gelitten haben auch die Zeitungen: Mit 1,859 Mrd. Franken flossen 5,8% weniger in die Kassen der Verleger. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftsflaute gingen die Stellenanzeigen, die rund 28% des Werbevolumens betragen, um 4,7% auf 552 Mio. Fr. zurück.

In elektronischen Medien wurden 677 (Vorjahr: 718) Mio. Franken für
Werbung ausgegeben. Für TV-Werbung wurden 494 Mio. Franken (-5,1%) aufgewendet: 66% bei öffentlich-rechtlichen Sendern, 20% bei den Werbefenstern ausländischer Privatsender und 14% bei den Schweizer Privat-TV-Stationen. Mit 129 Mio. Franken nahmen auch die Radios deutlich weniger Geld ein (-7,6%). Bei Teletext sanken die Werbeumsätze um 3,5% auf 13,8 Mio. Franken. In Kinos sind Werbeeinnahmen von 40 Mio. Fr. erzielt worden. Zulegen konnten dagegen die übrigen Werbeträger: Aussenwerbung plus 1,8%, Telefon- und Adressbücher plus 3,3%, Messen und Ausstellungen plus 3,5 %. In die Direktwerbung seien 1,109 Mrd. Fr. geflossen, sagte Brunner.