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Freitag
03.05.2002

Im Kampf um die Auflagenzahlen ist es bei den grössten Schweizer Tageszeitungen zu einem Sesselrücken gekommen: Die «Berner Zeitung» verdrängte - laut der am Freitag veröffentlichten Statistik der WEMF AG für Werbemedienforschung zu den beglaubigten Auflagezahlen 2001 - die «Südostschweiz» vom vierten Platz. Berücksichtigt man aber bereits die «Mittelland Zeitung», die anfangs Jahr aus dem Zusammenschluss der Einzeltitel «Aargauer Zeitung», Solthurner Zeitung», «Oltner Tagblatt» und «Zofinger Tagblatt» entstand, dann lautet die Rangliste: 1. «Blick» (309 444 verkaufte Exemplare), 2. «Tages-Anzeiger» (250 000), 3. «Mittelland Zeitung» (zusammen 197 688), 4. «Neue Zürcher Zeitung» (170 113), 5. «Berner Zeitung» (162 200), 6. «Südostschweiz» (139 020), 7. «Neue Luzerner Zeitung» 133 820), 8. «Basler Zeitung» (109 095).

Nach wie vor leiden der «Tages-Anzeiger» und die «Basler Zeitung» unter der Beliebtheit der Gratiszeitung «20 Minuten»: An der Limmat musste man einen Rückgang um 6,8% hinnehmen, am Rhein betrug die Auflageneinbusse 4,7%. «20 Minuten» ist als Gratiszeitung nicht WEMF beglaubigt. Nach Verlagsangaben beträgt die Auflage durchschnittlich 282 000 Exemplare.

Die «Berner Zeitung» konnte 2001 dank der Einverleibung des «Thuner Tagblatts» und des «Berner Oberländers» ihre Gesamtauflage um 3,5% auf 162 200 steigern. Knapp positiv war die Auflageentwicklung bei der «Neuen Zürcher Zeitung» (+0,3%), «Südostschweiz» (+0,09%) und der «Neuen Luzerner Zeitung» (+0,2%).

In der Romandie mussten die grössten Tageszeitungen auch diesmal einen Rückgang verbuchen. Die Auflage von «24 heures» beträgt nun 88 043 (-0,5%), diejenige der «Tribune de Genève» 76 708 (-0,9%). «Le Matin» konnte letztes Jahr etwas zulegen (65 498; +0,6%); «Le Temps» auf dem vierten Platz konnte die Auflage mit 53 522 stabil halten.

Die zwei grössten Tessiner Tageszeitungen konnten auch 2001 ihre Auflagen leicht steigern: Der «Corriere del Ticino» legte um 0,05% auf 39 589 Exemplare zu, «Regione Ticino» um 1,06% auf 32 901.

Weiterhin positiv entwickelt sich die Sonntagspresse: Der «SonntagsBlick» steigerte die Auflage 2001 um 1,7% auf 336 336 Exemplare, die «SonntagsZeitung» verzeichnete ein Plus von 0,4% (221 100). Neu ist seit März 2002 die «NZZ am Sonntag» auf dem Markt, der Verlag beziffert die Auflage mit 150 000 Exemplaren.

Bei den Zeitungen und Zeitschriften, die nicht an eine Mitgliedschaft gebunden sind, verkaufte der «K-Tipp» mit 337 486 am meisten. Er musste aber ein gewaltiges Minus von 11% hinnehmen. Dafür konnte das «Konkurrenzprodukt» «Saldo» ein Plus von 14,15% (161 277) verbuchen.