Die abonnierten und zahlungspflichtigen Tageszeitungen müssen bei ihren Auflagen weiterhin grössere Verluste hinnehmen. Praktisch alle Titel haben gemäss der neuesten Beglaubigung der Wemf AG für Werbemedienforschung in diesem Jahr eine kleinere Auflage als noch vor einem Jahr. Bei den Gratisblättern sind die Auflagen bis auf leichte Veränderungen stabil.
Die auflagenstärkste (Gratis-)Zeitung der Schweiz bleibt nach wie vor «20 Minuten». Sie hat einen Auflagenrückgang von 7,9 Prozent zu verzeichnen, mit 494 368 Exemplaren liegt sie aber weiterhin an der Spitze. Dies geht aus den am Freitag veröffentlichten Wemf-Zahlen hervor. «Blick am Abend» konnte die Auflage um 46,3 Prozent steigern und erreicht nun 329 418 Exemplare. Dies sei auf die Ausdehnung des Verteilungsgebiets zurückzuführen, hiess es seitens der Wemf AG. Grössere Verluste hat das Westschweizer Gratisblatt «20 minutes» zu verzeichnen. Die Auflage sank um 9,9 Prozent auf 207 112 Exemplare.
Auch die Auflagen der meisten bezahlten Tageszeitungen gingen weiter zurück. Der «Blick» konnte seine Auflage, wenn auch geringfügig, um 0,2 Prozent auf 214 880 Exemplare steigern. Einen massiven Rückgang musste die zum Zürcher Tamedia-Konzern gehörende «Berner Zeitung» hinnehmen: Die «BZ»-Auflage ging um 9,2 Prozent auf 181 705 Exemplare zurück. Auch «Der Bund», die zweite in Bern erscheinende Tamedia-Publikation erlitt einen Auflageneinbruch - um 2,9 Prozent auf 51 183 Exemplare.
Ebenfalls weiter an Boden verloren hat der «Tages-Anzeiger». Im vergangenen Jahr verkaufte das in Zürich erscheinende Blatt 203 636 Exemplare (-2,7 Prozent). Die «Neue Zürcher Zeitung» verlor 2 Prozent und kommt noch auf 136 894 Exemplare. Einbussen mussten auch die «Mittelland Zeitung» (-2,7 Prozent), die «Neue Luzerner Zeitung» (-2,4 Prozent), die «Südostschweiz» (-0,7 Prozent), das «St. Galler Tagblatt» (-1,5 Prozent) und die «Basler Zeitung» (-5,0 Prozent) hinnehmen.
Bei den Sonntagszeitungen verloren alle an Auflage - nur die «NZZ am Sonntag» konnte um ein Prozent zulegen. Der «Sonntagsblick» verzeichnet minus 3,8 Prozent, die «Sonntagszeitung» minus 3,1 Prozent. Die Auflage des «Sonntag» der AZ Medien Gruppe ging gar um 4,6 Prozent zurück.
In der Westschweiz bietet sich ein ähnliches Bild in der Auflagenentwicklung der Tageszeitungen: «24 Heures» (-3,2 Prozent), «Le Matin» (-1,6 Prozent) und «Le Temps» (-2,3 Prozent). In der Südschweiz sank die Auflage des «Corriere del Ticino» um 0,1 Prozent und die von «La Regione» um 0,2 Prozent, während «Giornale del Popolo» ein Minus von 1,6 Prozent zu beklagen hat.
Samstag
02.10.2010




