Zahlreiche junge Projekte stehen und fallen mit Crowdfunding. Trotzdem sind entsprechende Berater in der Schweiz laut der Crowdfunding-Plattform Wemakeit noch immer «Mangelware». Gegenüber dem Klein Report erklärt Projektmanagerin Céline Fallet, weshalb sich dies in Zukunft ändern wird und was für ein erfolgreiches Geldsammeln alles nötig ist.
Was unterscheidet ein erfolgreiches von einem erfolglosen Crowdfunding-Projekt? Diese Frage stellen sich nicht nur junge Unternehmensgründer bei der Finanzierung ihrer Geschäftsidee. Der Klein Report hat deshalb bei Céline Fallet, Managerin Project & Community von Wemakeit, nachgefragt.
«Crowdfunding bedeutet nebst der Finanzierung auch Kommunikation. Oftmals scheitern Projekte an einer nicht geplanten Kommunikation oder daran, dass die Kampagne zu wenig persönlich aufgebaut und die Belohnungen zu wenig attraktiv sind», so Fallet.
So würden fremde Unterstützer bei einer Wemakeit-Kampagne üblicherweise erst einsteigen, wenn die ersten 30 Prozent der Zielsumme bereits erreicht seien. «Die ersten Unterstützer kommen also immer aus dem eigenen Netzwerk. Deswegen ist es wichtig, die Kommunikationsstrategie gut zu planen», erklärt die Projektmanagerin.
Für eine solche Strategie brauche es ein gutes und persönliches Storytelling, ein frühzeitiges Community Building und die Bewirtschaftung unterschiedlicher Kanäle mit spannenden Neuigkeiten. «Es muss ein Grundrauschen erzeugt werden: Denn sobald die Kampagne online ist, beziehungsweise bereits davor, muss jeder davon erfahren», ist sich Fallet sicher.
Kein Wunder also, erhält die Crowdfunding-Plattform wemakeit laut eigenen Angaben «viele Beratungs-Anfragen» für «grosse» Crowdfunding-Kampagnen. «Leider fehlen aber die Berater, die wir weiterempfehlen könnten», so das Zürcher Unternehmen. Diese seien im Gegensatz zu Deutschland und Österreich in der Schweiz noch immer «Mangelware».
Abhilfe soll ein seit Ende August erstmals durchgeführtes «Crowdfunding-Seminar» schaffen. Das Seminar wurde von Wemakeit und der Migros Klubschule ins Leben gerufen und verspricht eine Wandlung zum «Crowdfunding-Profi» in nur acht Lektionen.
Zur Zusammenarbeit der ungleichen Partner sagt Céline Fallet: «Die Klubschule war auf der Suche nach einem übergreifenden Seminar, welches Finanzierung, Projektmanagement und Kommunikation verbindet. So sind sie auf Crowdfunding und schlussendlich auf wemakeit gestossen.»