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Dienstag
22.04.2014

Medien / Publizistik

Der Weltverband der Zeitungen und Zeitungsverleger (WAN-IFRA) fordert den türkischen Präsidenten Abdullah Gül auf, gegen Zensur im Internet vorzugehen. Dies schreiben Tomas Brunegård, Präsident von WAN-IFRA, und Erik Bjerager, Präsident des World Editors Forum, in einem offenen Brief an Gül.

Der Präsident solle kürzlich erlassene Gesetze anfechten, die weitgehende Zensur im Internet ermöglichen würden, und sich von Premierminister Recep Tayyip Erdogans Angriffen auf Twitter distanzieren, heisst es darin.

Für den Staatspräsidenten gibt es allerdings nicht nur Schelte. Der Verband findet sich laut eigenen Angeben «in der unüblichen Position» wieder, einen Staatschef für einen Schritt zugunsten der Meinungsfreiheit zu loben, da Präsident Gül sich gegen die Twitter-Sperre eingesetzt habe, so WAN-IFRA.

Er solle sich nun aber konsequent dafür einsetzen, dass digitale Freiheit und Meinungsfreiheit generell besser geschützt werden. Der Verband zeigte sich besorgt, dass Aktionen wie die Twitter-Sperre und kürzlich erfolgte Gesetzesänderungen die Position der Regierung als Garant der Meinungsfreiheit untergraben könnten.