Die beiden «Weltwoche»-Journalisten Daniel Ammann und Philipp Gut sind vom Statthalteramt Zürich wegen Amtsgeheimnisverletzung verurteilt worden. Es geht um Berichte über den Fall Hollenweger und die GPK-Untersuchung zur Rolle des damaligen Bundesrats Christoph Blocher beim Abgang von Bundesanwalt Valentin Roschacher, wie die «Weltwoche» in ihrer jüngsten Ausgabe vom Donnerstag schreibt.
Die Zeitschrift war mit der Publikation geheimer Unterlagen der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Nationalrats dem Verdacht entgegengetreten, Blocher habe einen Komplott zur Absetzung Roschachers organisiert. Zudem kritisierte das Blatt anhand der Dokumente die Rolle der Bundesanwaltschaft und einzelner GPK-Mitglieder bei der Untersuchung.
Vom Statthalteramt Zürich wurden die beiden Journalisten nun wegen Veröffentlichung amtlich geheimer Verhandlungen gebüsst. Die «Weltwoche» akzeptiert den Strafbefehl trotz Kritik an der umstrittenen Strafnorm. Denn so behalte man die Freiheit, weiterhin über den Fall in allen Details zu berichten, was bei einem laufenden Gerichtsverfahren nicht möglich gewesen wäre.
Donnerstag
25.06.2009



