Die Zensur der Rede von Bundespräsident Samuel Schmid am Weltinformationsgipfel in Tunis hat ein diplomatisches Nachspiel. Die Schweiz hat am Mittwoch bei der Regierung Tunesiens formell protestiert und den tunesischen Botschafter ins eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zitiert. Dort habe ihm Paul Fivat, Chef der Politischen Abteilung II, den Protest der Schweiz mündlich mitgeteilt, wie EDA-Sprecher Jean-Philippe Jeannerat erklärte.
Schmid hatte vor einer Woche am Weltinformationsgipfel in Tunis den Ehrengast Schweiz vertreten. Bei der Rede zur Eröffnung des Gipfels hatte er die Menschenrechtssituation in Tunesien mit scharfen Worten kritisiert. Die Rede war im tunesischen Fernsehen live übertragen, bei der kritischen Passage aber unterbrochen worden. Zudem fiel im Kongresszentrum selbst die Übersetzung der Rede aus. - Siehe auch: Weltinformationsgipfel Tunis: Bundespräsident Schmid zensuriert
Mittwoch
23.11.2005