Nach der Übernahme des Weltbild-Konzerns durch den Düsseldorfer Investor Droege sind nach Gewerkschaftsangaben erneut Entlassungen in Deutschland geplant.
Bei dem Augsburger Medienhändler seien bis Februar 200 Entlassungen vorgesehen, heisst es auf einem verteilten Flugblatt des Betriebsrats. «Wir wurden von vorne bis hinten belogen», werfen die Arbeitnehmervertreter dem Investor vor.
Eine Sprecherin von Weltbild verwies darauf, dass bereits im Oktober «eine personelle Reduktion», wie es damals hiess, angekündigt worden sei.
Konkrete Zahlen könnten noch nicht bestätigt werden, die Verhandlungen über einen Sozialplan stünden erst am Anfang. Die Finanzierung von Weltbild stehe aber auf einem soliden Fundament, betonte die Sprecherin.
Im Sommer hatte die Droege Group Weltbild mit seinem Internethandel und zahlreichen Buchhandlungen mehrheitlich übernommen. Bisher gehörte das Unternehmen der katholischen Kirche. Anfang Januar musste das Verlagshaus die Eröffnung des Insolvenzverfahres beantragen.
Zuletzt hatte Weltbild noch 2600 Beschäftigte, etwa 1000 Jobs waren bereits gestrichen worden.
Die Weltbild Verlag GmbH Schweiz in Olten ist von den neuerlichen Problemen des deutschen Mutterhauses anscheinend nicht betroffen. In Olten sind gemäss Angaben des Verlags 85 Mitarbeitende beschäftigt, schweizweit deren 260.