Die Ankündigung eines «Springer-Tribunals 2009» zur Aufarbeitung des Verhaltens des Axel-Springer-Verlags im Jahr 1968 wird in Deutschland breit diskutiert. Unter anderem hat der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff («Ich war Hans Esser bei der `Bild`-Zeitung») das Vorhaben in einem Radio-Interview als «Versuch einer Geschichtsfälschung» verurteilt. Der Verlag habe im Sinn, den Fall Kurras zu nutzen, «um alles als vom Osten gelenkt und gesteuert oder zumindest wesentlich beeinflusst hinzustellen».
Gegen diese Interpretation hat sich am Mittwoch Chefredaktor Thomas Schmid von der Springer-Zeitung «Die Welt» in einem Blog gewehrt. «Woher wissen Sie so genau, dass hier Geschichtsfälschung betrieben werden soll? Warum steht Ihr Urteil über ein Ereignis, das erst in Monaten stattfindet, heute schon unerschütterlich fest?», schreibt Schmid. «Ich bin an der Vorbereitung des Tribunals beteiligt», schreibt er weiter, «und kann Ihnen nur sagen: In unserer Presseinformation heisst es: `Wir möchten wissen, wie es damals wirklich war` - das ist das Ziel des Tribunals.» - So kündete Springer das «Tribunal 2009» an: Axel Springer lädt ein zum «Springer-Tribunal 2009»
Mittwoch
08.07.2009



