Der neue Migros-Chef Mario Irminger sitzt seit etwas mehr als einem Jahr im driving seat. Davor leitete er den Discounter Denner, den der Migros-Konzern 2007 mehrheitlich übernommen hat.
Den Abbau von 1500 Stellen hat Irminger im Februar angekündigt. Von einem weiteren Stellenabbau redet er nun in der «SonntagsZeitung» (TX Group). Dieser werde aber nicht mehr so gross ausfallen wie der erste.
Zudem will der Manager bei den Eigenmarken ausmisten, die über 80 Prozent bei der Migros ausmachen. Der Konzern verfügt nach eigenen Angaben über 222 Eigenmarken im Food-, Near-Food- und Non-Food-Bereich. Die eigene Herstellung der Produkte habe in der Migros eine lange Tradition und reiche bis 1928 zurück, als Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler die Alkoholfreie Weine AG, Meilen, erwarb, heisst es im Eigenbeschrieb des orangen Riesen. Heute zähle die Migros-Industrie 32 Betriebe, 23 in der Schweiz, 9 im Ausland.
Nun wird aufgeräumt: Beliebte bleiben, weniger gefragte fliegen aus dem Sortiment. Dem ehemaligen Discounter-Manager sitzen Aldi und Lidl im Nacken. Ein weiterer Angreifer steht ante portas: Die deutsche Drogeriekette Rossmann, die ihre erste Filiale zum Jahreswechsel 2024/25 in der Zentralschweiz eröffnen wird.
Die preisliche Annäherung an die Discounter begründet Irminger aber damit, dass er eine tiefere Kaufkraft der Konsumentinnen und Konsumenten erwartet. «Denner brauchen wir, um uns gegen die beiden deutschen Discounter verteidigen zu können», sagte der Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) gegenüber der Zeitung zu diesem Thema.