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Sonntag
08.02.2004

Der Verwaltungsrat (VR) der Vogt-Schild Holding in Solothurn kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Rücktritt von CEO und VR-Präsident Rudolf Rentsch im Juni vergangenen Jahres sowie weiterer drei Verwaltungsräte will nun die Wettbewerbskommission (Weko) die Zusammensetzung des VR überprüfen. Insbesondere soll die Weko klären, ob Fritz Schuhmacher «ad personam» im VR einsitze oder als PubliGroupe-Vertreter, in deren Verwaltungsrat Schuhmacher Vizepräsident ist.

Durch seinen Sitz im Vogt-Schild-VR - Herausgeberin der «Solothurner Zeitung» - habe die PubliGroupe massagebend Einfluss auf strategische Entscheidungen bei der Zeitung, zitiert die «SonntagsZeitung» ein internes Weko-Papier. Schuhmacher verteidigte sich mit dem Hinweis, er vertrete nicht die Interessen der PubliGroupe im VR. Die PubliGroupe selbst ist Gegenstand intensiver Weko-Abklärungen. Geklärt werden soll die Frage, ob der Anzeigenvermittler Publicitas, eine PubliGroupe-Tochter, ihre marktbeherrschende Stellung missbrauche.

Schuhmacher, der an Rentschs Stelle das VR-Präsidium übernommen hatte, sitzt auch im VR der «Basler Zeitung». Zu möglichen Schwierigkeiten mit Schuhmachers neuem Mandat erklärte PubliGroupe-CEO Hanspeter Rohner vergangenes Jahr dem Klein Report: «Sollte es zu Interessenkonflikten kommen, so haben wir vereinbart, dass Herr Schuhmacher in den Ausstand tritt.»

Hauptaktionärin der Vogt-Schild Holding ist die Gottlieb- und Hans-Vogt-Stiftung Solothurn, die 65% der Aktien besitzt. 35% sind im Besitz der PubliGroupe, die auch zwei Verwaltungsräte stellt.