Content:

«Die Wettbewerbskommission (Weko) unterzieht die Übernahme der 20 Minuten (Schweiz) AG (20 Minuten) durch Tamedia AG und Berner Zeitung AG einer vertieften Prüfung», wie die Weko am Dienstagmorgen schreibt. Die Vorprüfung habe ergeben, dass der durch die Tamedia und die BZ geplante Kontrollerwerb über 20 Minuten Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung von marktbeherrschenden Stellungen auf den regionalen/lokalen Werbemärkten Bern und Zürich sowie im nationalen Lesermarkt für Pendlerzeitungen liefert, heisst es weiter.

Als Grund der vertieften Prüfung schreibt die Weko: «Tamedia und BZ beabsichtigen, über die gemeinsam kontrollierte Express Zeitung AG die Kontrolle über die 20 Minuten (Schweiz) AG zu erwerben. Sowohl Tamedia als auch BZ verfügen in ihren Heimmärkten über die auflagenstärksten und meistverbreiteten Tageszeitungen sowie über eine breite Palette von Multimedia-Angeboten (TV, Radio, Gratisanzeiger, Internetplattformen).»

Und weiter: «Dies führt möglicherweise dazu, dass die Zusammenschlussparteien der Marktgegenseite ihre Werbeträger in Kombination anbieten können. Dabei ist zu prüfen, ob sie sich hinsichtlich der Festsetzung der Preise und Konditionen vom Markt unabhängig verhalten können.» Deshalb prüft die Weko, ob es durch das Zusammengehen in diesen Bereichen zu einer «marktbeherrschenden Stellung» kommen würde.

Bei der 20 Minuten (Schweiz) AG erstaunt der Entscheid nicht: «Damit haben wir rechnen müssen», erklärte Geschäftsführer Rolf Bollmann auf Anfrage des Klein Reports am Dienstagmorgen. «Für uns ändert sich vorläufig nichts, wir arbeiten weiter wie bisher.» Auch bei Tamedia zeigt man sich nicht überrascht: «Auch wir haben damit gerechnet, nachdem die Weko auch den Einstieg der Neuen Luzerner Zeitung beim Anzeigenblatt Anzeiger von Luzern eingehender prüfen will», sagt Franziska Hügli, Unternehmenskommunikation Tamedia, am Dienstag dem Klein Report. «Für uns ist damit klar: Wir müssen noch vier weitere Monate warten.» Siehe auch: Kein schneller Einstieg der Tamedia bei «20 Minuten»