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Sonntag
29.02.2004

Die Wettbewerbskommission (Weko) treibt die Untersuchungen gegen die Schweizer Mobilfunkbetreiber Swisscom Mobile, Orange und Sunrise wegen hoher Fix-to-Mobile- und SMS-Tarife «zügig voran», nachdem die beiden Telkom-Konzerne Swisscom und Orange auf den Gang ans Bundesgericht verzichten. Laut Recherchen der «SonntagsZeitung» mache die Weko derzeit «an beiden Fronten Druck auf die Mobilfunkbetreiber». Erst hatten diese mit allen Rechtsmitteln die Weko-Untersuchung blockiert, nun aber den Widerstand aufgegeben. «Wir haben die Lage neu analysiert», zitiert die Zeitung Swisscom-Sprecher Josef Huber.

Kern der Untersuchung sind die nach Ansicht der Weko im europäischen Vergleich «sehr hohen» Terminierungsgebühren für Fix-to-Mobile-Verbindungen. Deshalb vermute die Weko Absprachen unter den Mobilfunkbetreibern. So würden Swisscom, Orange und Sunrise pro Jahr zwischen 800 Mio. und einer Mia. Franken dieser Gebühren einstreichen. Eine weitere Goldgrube namens Terminierungsgebühr hätte die Weko auch beim SMS-Versand festgestellt, die zu Beginn dieses Jahres eingeführt worden war. Solche Gebühren seien aber international absolut üblich, erklärte Swisscom-Sprecher Huber. Sie beliefen sich laut Huber auf ewa 6 Euro-Cents pro SMS und hätten zum Ziel, die Werbeflut einzudämmen.