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Sonntag
22.07.2012

Die Wettbewerbskommission (Weko) verhängt gegen IFPI Schweiz, den Dachverband der Ton- und Tonbildträgerhersteller (z.B. CDs) in der Schweiz, eine Busse von 3,5 Millionen Franken wegen Behinderung von Parallelimporten. Die Phononet AG wird aus demselben Grund gebüsst, allerdings lediglich mit 2000 Franken. In einer einvernehmlichen Regelung verpflichten sich die beiden Institutionen, künftig Parallelimporte nicht mehr zu erschweren oder zu unterbinden, heisst es in einer Weko-Mitteilung vom Freitag.

Die am 6. Juni 2011 durch die Weko eröffnete Untersuchung habe gezeigt, dass die Mitglieder von IFPI Schweiz im Rahmen des Verbandes untereinander vereinbart hatten, keine Parallelimporte von Ton- und/oder Tonbildträgern anderer IFPI-Mitglieder in die Schweiz zu tätigen. Die Phononet AG, Bindeglied zwischen Handel, Medien und Industrie, habe die Wirkung dieser Vereinbarung durch ihr Verhalten unterstützt, schreibt die Weko.

Weiter untersucht wurden namentlich die Aufnahmebedingungen in den Verband IFPI Schweiz, die Erstellung der offiziellen Schweizer Hitparade sowie Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Music Promotion Network (MPN). Diesbezüglich konnten jedoch keine Kartellrechtsverstösse festgestellt werden. Die Untersuchung wurde deshalb in diesen Punkten eingestellt. Bezüglich der Hitparade wird IFPI Schweiz seine Praxis ändern, um die Transparenz zu erhöhen.