Das ARD-Reporterteam wird den Krisenherd Ägypten vorerst nicht verlassen. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Südwestrundfunks (SWR) am Freitag. Korrespondent Jörg Armbruster, sein Kollege Alexander Stenzel, ein Kameramann und ein kleines lokales Team hätten die Nacht im «Ramses Hilton»-Hotel in Kairo verbracht und seien am Freitag auf die Suche nach einem Quartier in einer sicheren Gegend in der ägyptischen Hauptstadt gegangen, berichtet «Welt Online» am Freitag.
Auch der Spezialreporter von SRF, André Marty, sowie weitere Kollegen zogen sich ebenfalls in ein Hotel zurück, um sich vor dem Mob zu schützen. ZDF-Reporter Dietmar Ossenberg, der mit seiner Mannschaft das Studio zwei Tage zuvor verlassen hatte, hatte bereits am Donnerstag Schutz in der deutschen Botschaft gefunden. Über seinen weiteren Verbleib lagen zunächst keine Angaben vor, auch nicht darüber, ob er weiter im Land bleiben wird.
Am Donnerstag waren bereits Dutzende ausländische Journalisten festgenommen worden, es gab zahlreiche Attacken von Regierungsbefürwortern auf Reporter und Fotografen. Das Weisse Haus verurteilte die «systematischen» Angriffe auf Journalisten.
Drei Journalisten des französischen Privatsenders TF1 sind 15 Stunden lang festgehalten und verhört worden, meist mit verbundenen Augen. Nach ihrer Freilassung in der Nacht auf Freitag gehe es ihnen aber gut, sagte TF1-Informationschefin Catherine Nayl. Bewaffnete Männer in Zivil hatten das Fernsehteam am Donnerstagmorgen in Kairo festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. TF1 werde seine acht Journalisten trotz des Zwischenfalls nicht aus Ägypten abziehen, aber vorsichtiger in der Berichterstattung über die Proteste gegen den Präsidenten Husni Mubarak sein, kündigte Nayl an.
Ebenfalls am Donnerstag waren weitere französische Fernsehjournalisten sowie ein Reporter der Zeitung «Le Figaro» festgenommen worden, die aber nach wenigen Stunden wieder freikamen.
Samstag
05.02.2011




