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Montag
31.10.2016

Medien / Publizistik

Gerade erst hat die Post bekannt gegeben, dass sie bis 2020 bis zu 600 ihrer 1400 Poststellen schliessen wird. Und schon gibt es die nächste Hiobsbotschaft für die Post-Angestellten. Laut «SonntagsBlick» will die Post auch bei den zentralen Diensten sparen. Die Abteilungen Personal, Finanzen und Kommunikation werden neu organisiert. Ziel sei eine «stärkere Kosten- und Prozesseffizienz», wie die Post auf Anfrage erklärt.

Erreicht werden soll dies durch ein neues Führungsmodell, das im April 2017 eingeführt wird. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen sind, ist noch unklar. Wo Stellen abgebaut werden müssen, werde man «alles daransetzen, um sozialverträgliche Lösungen zu finden», teilte die Post mit.

Als Grund für die weitergehenden Sparmassnahmen nennt Post-Sprecher Richard Pfister grundlegende Herausforderungen «im Kontext des aktuellen Marktumfeldes und der digitalen Transformation».

Vor zwölf Jahren waren 88,9 Prozent der Postangestellten durch den GAV geschützt. Heute sind es laut Post noch 61,5 Prozent. Immer häufiger werden Aufträge an Private wie Taxiunternehmen, Dienstleister oder Privatpersonen vergeben.

SP-Nationalrat Corrado Pardini ist über diesen Sparkurs empört. «Es ist aus meiner Sicht untragbar, wenn die Post als bundesnaher Betrieb über die Auslagerung an Agenturen die Löhne drückt und den bestehenden Gesamtarbeitsvertrag unterläuft», sagt der Unia-Gewerkschafter im «SonntagsBlick». In der kommenden Session werde er den Bundesrat fragen, ob er über die Pläne der Post informiert war.