Bei der «Frankfurter Rundschau» (FR) sollen nach Vorstellungen der Geschäftsführung 30 bis 50 Stellen gestrichen werden, berichtet der «Spiegel» am Sonntag und beruft sich auf Betriebsratskreise. Von den Kürzungen soll in erster Linie die Redaktion betroffen sein. In der vergangenen Woche hätten sich Betriebsrat und Geschäftsführung getroffen, um über mögliche Abfindungsprogramme zu reden, heisst es in dem Bericht. Der Betriebsrat wolle betriebsbedingte Kündigungen verhindern.
Manche Redakteure würden nun die Befürchtungen bestätigt sehen, dass das Blatt weiter an Eigenständigkeit verliere. Die FR gehört mehrheitlich zum Verlag M. DuMont Schauberg, auch die SPD-Medienholding DDVG ist beteiligt. M. DuMont Schauberg will die Redaktionen seiner Abo-Titel, FR, «Berliner Zeitung», «Kölner Stadt-Anzeiger» und «Mitteldeutsche Zeitung», enger verzahnen. Die «Berliner Zeitung» bezieht ihre Wissenschaftsseiten bereits von der FR, umgekehrt kommen die Inhalte für deren Medienseite aus Berlin.
Die einst schwer angeschlagene FR war auch 2009 defizitär, befindet sich aber wieder in ruhigerem Fahrwasser. Auch im Management wird gespart: Anfang des Jahres verabschiedete sich Geschäftsführer Sönke Reimers aus Frankfurt, schreibt das Hamburger Nachrichtenmagazin weiter.
Sonntag
22.08.2010




