Gegen den früheren Telekom-Chef Ron Sommer und andere Telekom-Manager ist eine weitere Strafanzeige wegen angeblichen Emissionsbetrugs beim dritten Börsengang des Bonner Konzerns gestellt worden. «Die Anzeige wegen Emissionsbetrugs ist heute hier eingegangen», bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn, Fred Apostel, am Mittwoch. Eingereicht worden sei sie von der Stuttgarter Kanzlei Binz und Partner, die damit eine bereits vorliegende Anzeige erweitere.
Hintergrund sind Medienberichte, wonach die Anleger bei der Ausgabe der dritten Tranche von Telekom-Aktien im Juni 2000 angeblich nicht ausreichend über Risiken informiert worden seien. In den Berichten hatte es geheissen, die britische Mobilfunkfirma One-2-One sei 1999 für 10 Milliarden Euro eingekauft worden, obwohl der damalige Telekom-Finanzchef den Wert des Unternehmens als nur halb so hoch eingestuft habe. Ein Telekom-Sprecher wies Vorwürfe zurück, dass im Börsenprospekt angeblich nicht ausreichend auf dieses Risiko hingewiesen worden sei. Rechtsexperten bezeichneten die Aussichten auf Schadenersatz in der Sache als gering. - Zur Erinnerung: Deutsche Telekom: Keine Abfindung für Sommer, Telekom I: Bis 15 Millionen für Sommer und Telekom-Chef Sommer tritt zurück
Mittwoch
26.02.2003