Im Prozess gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hat die Verteidigung den Rücktritt des vorsitzenden Richters gefordert. Grund dafür sei die «Feindseligkeit» des Gerichts gegenüber Weinstein.
Die Anwälte von Harvey Weinstein werfen dem vorsitzenden Richter James Burke in einem schriftlichen Antrag Befangenheit vor. Sie beziehen sich auf einen Vorfall am vergangenen Dienstag, als Burke den Angeklagten zurechtgewiesen habe, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtete.
Weinstein hatte gegen das Handy-Verbot im Gerichtssaal verstossen. Daraufhin fragte Richter Burke: «Ist das wirklich die Art und Weise, wie Sie für den Rest Ihres Lebens im Gefängnis landen wollen, indem Sie gegen eine ausdrückliche Anweisung Textnachrichten schreiben?»
Diese Frage sei ein Beleg für die Voreingenommenheit des Richters und die «Feindseligkeit» gegenüber Weinstein, argumentieren die Anwälte von Weinstein. Zudem habe es das Gericht verpasst, dem Angeklagten eine vorurteilsfreie Jury zu gewährleisten. Dies, weil einerseits die Verlegung des Verfahrens und andererseits ein Antrag auf eine Ruhepause abgelehnt wurden.
Der ehemalige Filmproduzent Harvey Weinstein muss sich vor Gericht wegen Vergewaltigung in zwei Fällen verantworten. Bisher haben mehr als 80 Frauen angegeben, von ihm sexuell belästigt oder genötigt worden zu sein.