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Donnerstag
24.10.2002

Die «Weinländer Zeitung» stellt ihr Erscheinen Ende Jahr ein, wie sie in ihrer Ausgabe vom Donnerstag ankündigt. Bereits am Mittwoch teilte Verlagsleiter Albert Wegmann per Fax seinem Bekannten- und Kundenkreis mit, dass die Winterthurer Lokalzeitung vor dem Aus stehe. Wirtschaftliche Gründe hätten den Verlag Ulrich Akeret zu diesem Schritt veranlasst. «Die derzeitige schlechte Lage im Inseratengeschäft, die sinkende Zahl von Abonennten, der Verlust vom Status als amtliches Publikationsorgan von einigen Landgemeinden, sowie die starke Konkurrenz durch die Tageszeitungen und Gratisanzeiger im Raum Winterthur haben uns zu diesem Schritt veranlasst», schreibt Wegmann in der Verlagsmitteilung. Mit der Einstellung der «Weinländer Zeitung» wird auch die Wülflinger Grossauflage «Wülflingen 2000», die sechs Mal pro Jahr in die Wülflinger Haushalte gelangte, nicht mehr weiter bestehen.

Die 136 Jahre alte «Weinländer Zeitung» erscheint noch bis Ende Jahr dreimal wöchentlich in einer Auflage von 2 900 Exemplaren. Sie hat vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Teil von ihnen wird gemäss Verlagsmitteilung von der «Andelfinger Zeitung» übernommen, mit der die «Weinländer Zeitung» eng zusammenarbeitet. Laut Wegmann hat der «Weinländer» in letzter Zeit stark rote Zahlen geschrieben, ist praktisch vom «Andelfinger» quersubventioniert worden. Die Einstellung der «Weinländer Zeitung» sei eine Chance für die im Bezirk Andelfingen verbreitete «Andelfinger Zeitung». Diese sei finanziell gesund und solle ausgebaut werden.

Gegründet wurde der «Weinländer» im Jahr 1866, der Sturm- und Drangzeit, in der das Zürcher Volk seine volle Demokratie gewann. Redaktor und Verleger der Zeitung war von 1940 bis zu seinem Tod im Jahre 1987 Erwin Akeret, der während 28 Jahren die SVP im Nationalrat vertrat. Sein Namensvetter Ulrich Akeret erwarb die Verlagsrechte, die er bis heute hält, 16 Monate später.