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Dienstag
12.12.2023

Medien / Publizistik

Theater Neumarkt: «Seit wann gelten an subventionierten öffentlichen Bühnen Zürichs die Gesetze der Hisbollah im Libanon?», fragt Regula Stämpfli... (Bild Wikipedia)

Theater Neumarkt: «Seit wann gelten an subventionierten öffentlichen Bühnen Zürichs die Gesetze der Hisbollah im Libanon?», fragt Regula Stämpfli... (Bild Wikipedia)

Ein neuer Skandal erschüttert die Kunstszene und die Stadt Zürich. Der Schauspieler Yan Balistoy, Mitglied des Theater Neumarkts, schreibt in einem offenen Brief: «Seit August 2021 werde ich nur bei der Hälfte aller Stücke besetzt, weil ich Israeli bin.» 

Ein Skandal, der noch vor wenigen Wochen innerhalb der Kulturszene verhandelt worden wäre, wird öffentlich. Richtig so, meint Medienexpertin Regula Stämpfli in einem Kommentar für den Klein Report. Endlich werden in Medien und Kultur öffentliche Gelder auch öffentlich verhandelt. 

Der Filz ist beträchtlich und die Krise enorm: Jeder Vierte hat das Abonnement zum Beispiel beim Zürcher Schauspielhaus gekündigt. Die Intendanz unter Benjamin von Blomberg und Nicolas Stemann wurde nicht verlängert: Zu woke, zu viele Skandale, zu weit vom Publikum entfernt. 

Deshalb feierten die Medien in diesen Tagen einstimmig den Auftritt des neuen Intendanten-Paares, Pinar Karabulut und Rafael Sanchez. Sie würden mit «neuem Kommunikationsstil» punkten und versprächen «weniger Ideologie».

Wenige Tage später sieht alles wieder anders aus. Das Theater Neumarkt hat laut Medienberichten einen israelischen Schauspieler mit Spielverbot belegt. Pinar Karabulut und Rafael Sanchez haben sich am Theater Neumarkt kennengelernt, Sanchez war dort lange Intendant. 

Nun sollen also ausgerechnet die so sozialisierten Neumarkt-Ehemaligen das wegen zu viel Wokeness, zu viel Diversität und Anti-Klassik nicht verlängerte Intendanten-Duo Blomberg/Stemann am Zürcher Schauspielhaus ersetzen?

Die Kulturszene steht spätestens seit dem Angriff der Mörder- und Folterbande der Hamas auf Israel in der Öffentlichkeit. Anstatt den Massenmord durch die Hamas vom 7. Oktober 2023 zu verurteilen, sorgten sich die Kulturschaffenden noch am Tag der Folter- und Tötungsorgie der Hamas ausgerechnet um «islamophobe» Stimmungsmache hierzulande. Antisemitische Hetze gilt in diesen Kreisen gerne als «Diskursmaterial» («man wird ja noch Israel kritisieren dürfen») und «kontextbasierte» Auseinandersetzung.

Yan Balistoy, Schauspieler im Ensemble des Theaters Neumarkt, wendet sich, wenige Tage nach der Ernennung von Karabulut und Sanchez zur Leitung des Schauspielhauses Zürich, in einem offenen Brief gegen seine Arbeitgeber im Neumarkt. 

Er werde am Theater diskriminiert und seit August 2021 nur bei der Hälfte der Stücke besetzt, weil er Israeli sei. Was steckt dahinter? Eine neue «libanesische Kollegin» weigere sich offenbar, mit einem Israeli zusammen auf der Bühne zu stehen. Sie fürchte um «ihre Sicherheit». 

Deshalb würden Julia Reichert, Tine Milz und Hayat Erdogan den Israeli und die den Regeln der Terrororganisation der Hisbollah folgende Libanesin konsequent trennen. 

Auf diese Diskriminierung angesprochen, meint das Theater Neumarkt, ohne jegliche Argumente nachzuliefern: «Die vom Schauspieler erhobenen Vorwürfe sind uns bekannt und wir bestreiten sie mit Nachdruck.»

Dafür äussert sich der jüdische Dramaturg des Theaters Neumarkt, Eneas Nikolai Prawdzic, auf X/Twitter und meint: Es sei halt so, dass «ein Gesetz im Libanon» verböte, «mit israelischen Staatsangehörigen» zusammenzuarbeiten. Das Theater hätte also ein «Dilemma» gehabt, weil man den jüdischen Schauspieler trotzdem ins Ensemble aufnehmen wollte, «ohne die Sicherheit eines bisherigen Ensemble-Mitglieds zu gefährden».

Und genau hier stockt jeder Steuerzahlerin der Atem: Seit wann gelten an subventionierten öffentlichen Bühnen Zürichs die Gesetze der Hisbollah im Libanon? Werden wegen «Diversität» etwa Schauspielende aus Terrorregimen stammend angestellt mit der Versicherung, dass die Vorschriften von Hisbollah, Hamas oder auch der Mullahs in Iran auch auf Zürcher Bühnen berücksichtigen würden?

Unter dem Label «Diversität» werden seit Jahren antisemitische, terrorfreundliche und antidemokratische Inszenierungen, Podien, Ausstellungen (siehe in Deutschland die Documenta 15, deren neue Findungskommission auch 2023 wieder wegen Antisemitismus aufgelöst werden musste), Schauspielende und Kulturschaffende mit europäischen und schweizerischen Steuergeldern finanziert. 

Als vierte Gewalt sind die Medien aufgefordert, die Recherchen der Verwendung dieser Gelder zu intensivieren. Denn hier können wir Stimmbürger und Wahlbürgerinnen definitiv etwas tun, wenn wir informiert sind, nämlich: Den Druck auf die Politisierenden massiv zu erhöhen, damit öffentliche Gelder endlich für unsere Demokratie und nicht für Terrorpropaganda, vorwiegend aus islamisch dominierten Ländern stammend, eingesetzt werden. 

Oder hätte das Theater Neumarkt einem Thüringer Nazi-Actor auch aus «Sicherheitsgründen» erlaubt, nicht mit einem Black American zusammen auf der Bühne stehen zu müssen? Um die Absurdität diversitätsorientierter Rhetorik aufzuzeigen, müssen manchmal nur die Rollen neu besetzt werden.

Es ist höchste Zeit, die letzten zehn, zwanzig Jahre Staatskapitalismus mit sehr antidemokratischen Folgen aufzuräumen. Und, dies nur nebenbei, gilt übrigens nicht nur für die Kultur.