Der Privatsender Iran International TV berichtet viel über Proteste gegen die Teheraner Führung. Jetzt schliesst der in London ansässige Sender auf Anraten der Polizei seine Studios in England.
Hintergrund sei die Zunahme der «staatlich unterstützten» Drohungen gegen den persischsprachigen Privatsender, teilte Iran International am Samstag mit. Die britische Polizei erklärte, sie habe «ernsthafte Bedenken wegen der Sicherheit der Menschen, die bei diesem Unternehmen arbeiten».
Iran International TV mit Sitz in London ist der führende unabhängige 24/7 Nachrichtenkanal und bedient ein Publikum von über 30 Millionen Menschen in der iranischen Bevölkerung und der globalen Diaspora.
Die rund hundert Journalisten würden nach dem Räumen der Studios nun von zu Hause aus weiterarbeiten. Realisiert und gesendet werden die Beiträge aus den bereits bestehenden Studios in Washington.
Ein Sprecher der britischen Regierung warnte, Grossbritannien werde «keine Bedrohung von Medien oder Journalisten» dulden. Das von der Führung in Teheran etablierte «Verhaltensmuster» wird als «völlig inakzeptabel» verurteilt.
Mahmood Enayat, General Manager von Iran International TV, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Lassen Sie uns klarstellen, dass dies nicht nur eine Bedrohung für unseren Fernsehsender, sondern die britische Öffentlichkeit insgesamt darstellt. Darüber hinaus ist dies ein Angriff auf die Werte Souveränität, Sicherheit und freie Meinungsäusserung, die das Vereinigte Königreich immer hochgehalten hat.»
Die Journalistinnen und Journalisten von Iran International seien Tag und Nacht bestrebt, den Menschen im Iran und in seiner Diaspora «die unabhängigen, unzensierten Nachrichten zu liefern, die sie verdienen».
Das funktioniere nun weiter reibungslos 24 Stunden pro Tag über den Ableger des Senders in Washington.