Im Januar 2022 hatte die Swiss Digital Initiative das erste Digital Trust Label lanciert. Am Weltwirtschaftsforum in Davos teilte die SDI am Montag mitt, dass das Label seither an fünf Schweizer Unternehmen und ihre digitalen Dienstleistungen verliehen worden sei und 14 weitere Unternehmen sich verpflichtet hätten, den Prozess für das Label im Jahr 2022 zu durchlaufen.
Darüber hinaus sei UNICEF Schweiz und Liechtenstein die erste Non-Profit-Organisation, die ihren Online-Spendenprozess mit dem Label um eine weitere Vertrauensstufe erweitern wird.
Mit der App des deutschen Unternehmens Wefox wird das Digital Trust Label erstmals auch ausserhalb der Schweiz vergeben.
Mit dem ersten Label-Piloten für ein deutsches Unternehmen öffne die Swiss Digital Initiative den Label-Bewerbungsprozess für Unternehmen in ganz Europa, die sich zur digitalen Verantwortung bekennen, heisst es. Doris Leuthard, ehemalige Bundesrätin und Präsidentin der Swiss Digital Initiative: «Wir sind stolz darauf, UNICEF Schweiz und Liechtenstein als erste Non-Profit-Organisation und Wefox als ersten europäischen Anwendungsfall für das Digital Trust Label zu gewinnen. Die Marktführer der Zukunft sind Organisationen, die digitale Verantwortung leben.»
Dem Label liegt zugrunde, dass Schutz und Vertrauen zu einer Voraussetzung im digitalen Raum werden müssen. Die Nutzer sind sich der digitalen Risiken zunehmend bewusst und fordern mehr digitale Transparenz und Verantwortlichkeit. Das Digital Trust Label zeige die Vertrauenswürdigkeit einer digitalen Anwendung oder einer App in einer klaren, visuellen und nicht-technischen Sprache, die jeder verstehen kann.
Die in der Schweiz auf partizipative und integrative Weise geschaffene Swiss Digital Initiative bietet eine Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihr Engagement für digitale Verantwortung zu vermitteln. Ähnlich wie ein Bio-Siegel oder eine Nährwerttabelle «dient das Digital Trust Label als Vertrauenssiegel in der digitalen Welt», heisst es aus Davos.
Benedikt Wechsler, Botschafter und Leiter der Abteilung Digitalisierung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA): «Es ist von grösster Bedeutung, dass das Vertrauen seinen Weg in die digitale Sphäre findet. Mit ihrer langen Geschichte auf der internationalen Bühne ist die Schweiz der perfekte Ort, um konkrete Lösungen und Instrumente zur Förderung von digitaler Verantwortung und Vertrauen zu diskutieren und voranzutreiben.»
Das im Januar 2022 lancierte Digital Trust Label wurde bisher an fünf Schweizer Unternehmen und ihre digitalen Dienstleistungen verliehen. Die ersten Digital Trust Pioniere sind Swiss Re, Swisscom und Credit Suisse sowie die zwei Start-ups PeopleWeek und Credit Exchange AG.
14 weitere Organisationen bekennen sich zur digitalen Verantwortung und werden 2022 den Prozess für den Erhalt des Digital Trust Labels durchlaufen. Ihre digitalen Dienstleistungen werden anhand von 35 Kriterien in vier Dimensionen geprüft: Sicherheit, Datenschutz, Zuverlässigkeit und faire Nutzerinteraktion. Der Kriterienkatalog wurde von einem speziellen Label-Expertenausschuss unter der Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) erstellt und auf der Grundlage von Rückmeldungen aus mehreren öffentlichen Konsultationen weiterentwickelt.