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Samstag
28.05.2022

Digital

Bill Gates kündigte am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine Expansion der «The First Movers Coalition» an…           (Bild: Screenshot WEF-Stream)

Bill Gates kündigte am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine Expansion der «The First Movers Coalition» an… (Bild: Screenshot WEF-Stream)

Wegen der Pandemie ist die 52. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums in Davos vom Winter in den Mai verschoben worden. Es hat auch ohne die legendären Helikopterflüge stattgefunden, was selbst im Unterland zu hören war.

Und selbst in den Medien ist es rund um die Frühlingsausgabe in diesem Jahr ein bisschen ruhiger geblieben.

Wenig Aufsehen bis Donnerstagmorgen ausserhalb des Tages-Tickers der «Neuen Zürcher Zeitung» hat jedenfalls in der Schweiz erregt, dass Bill Gates am Mittwoch in einer hochkarätigen Runde wieder einmal über das Wetter geredet hat.

John Kerry, der amerikanische Sondergesandte für Klimaschutz, der schwedische Finanzminister Mikael Damberg, Bill Gates und die CEO diverser Firmen kündigten am letzten Tag des WEF «eine bedeutende Erweiterung» der sogenannten «First Movers Coalition» zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft an.

Bei der Gründung der Initiative im November 2021 verpflichteten sich mehr als 25 Gründungsmitglieder, die Kommerzialisierung neuer Technologien in diesem Jahrzehnt voranzutreiben, um frühzeitig Märkte für innovative saubere Energietechnologien zu schaffen.

Im Kampf gegen den globalen Klimawandel fordern Gates und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine Kombination von Massnahmen, darunter Steuergutschriften, um die kleinen innovativen Unternehmen «mit grossartigen Ideen» im Privatsektor zu unterstützen.

Die von Bill Gates bereits 2015 begründete Breakthrough-Energy-Initiative wolle schon dieses Jahr mit dem Finanzierungsprogramm «Breakthrough Energy Catalyst» diese Technologie-Unternehmen mit den ersten «paar Zuschüssen» unterstützen, versicherte der Microsoft-Gründer nun in Davos.

In der vom WEF gestreamten Diskussion zeigte er sich überzeugt: «Die Gelegenheit, jetzt grünen Stahl, grünen Zement und grüne Luftfahrt zu fördern, ist stärker als je zuvor.»

Obwohl Projekte oft staatlich gefördert werden, lohne es sich, den Privatsektor mit am Tisch zu haben, um diesen Projekten zu helfen, diese Kostensenkungen zu erreichen. «Heute ist das also ein grosser Meilenstein in einem sehr schwierigen langfristigen Projekt», meinte Gates.

Laut der Webseite des WEF sind aktuell 55 globale Konzerne daran, die «First Movers Coalition» zu unterstützen, darunter Unternehmen wie Airbus, Boeing, Deutsche Post DHL Group, Vattenfall und Microsoft.

Und zur Kritik, dass all diese Bemühungen sehr viel kosten, meinte John Kerry in Davos: «Das grösste Risiko für ein Unternehmen ist nicht das Risiko, sein Geld dafür einzusetzen. Es ist das Risiko, das damit einhergeht, nicht genug zu tun, wenn man nicht investiert.» Das Ziel der Initiative sei es also, dieses Bewusstsein «so hart wie möglich voranzutreiben».