Aydin Dogan tritt auf den 1. Januar als Chef der Dogan-Gruppe zurück. Hintergrund ist ein Steuerstreit des grössten türkischen Medienkonzerns, bei dem es um umgerechnet 3,3 Milliarden Franken Strafe geht. Die Steuerturbulenzen wirken sich auch auf ein stärkeres Engagement des deutschen Axel-Springer-Konzerns bei Dogan aus. Die Steuerbehörde wirft der Dogan-Gruppe vor, auf Einnahmen, die aus dem Verkauf von Anteilen zwischen Unternehmen der Gruppe sowie dem Medienkonzern Axel Springer geflossen sind, nicht ausreichend Steuern gezahlt zu haben.
Ein weiterer Dorn im Auge der türkischen Behörden ist die Berichterstattung der Dogan-Medien über einen Spendenskandal im Umfeld der islamisch-konservativen Partei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.
Zum türkischen Medienkonzern, der 13 000 Personen beschäftigt, gehören neben TV- und Radiostationen die Zeitungen «Hürriyet» und «Milliyet». Den Vorsitz der Gruppe übernimmt neu Dogans Tochter Arzuhan Yalcindag.
Mehr zu Dogan und Axel Springer; am 19. November 2009: Axel Springer baut Beteiligung an der Dogan-Gruppe aus und am 24. Februar 2009 setzt sich der Weltverband der Zeitungsverleger für die Dogan-Gruppe ein: Welt-Verlegerverband protestiert gegen türkische Behörden
Sonntag
03.01.2010



