Klar, die Website könnte ein schläfriger User glatt übersehen - doch die Seite, seit Mai im Internet, entwickelt sich zur Kultpage. Kein Wunder, denn sie nimmt den Cavaliere und Ministerpräsidenten Italiens Silvio Berlusconi arg auf die Schippe. Wie die Website des Internetsuchdienstleisters täuschend ähnlich gestaltet, karikiert sie die Gedankenwelt des Medienmoguls. Wer beispielsweise den Begriff «comunisti» (Kommunisten) eingebe, werde auf die Homepage der «Financial Times» geleitet, berichtet am Montag die Onlineausgabe der römischen Tageszeitung «La Repubblica». Initiant, Gestalter und Content-Manager der Website ist Nicola Di Nisio, ein 31 Jahre alter Programmierer, der gegenwärtig in Deutschland arbeitet. «Die Idee dazu entwickelte ich, als ich eine Site namens Votantonio betrachete», erzählt di Nisio. Die Homepage zeigte die Fotomontage eines «verberlusconisierten Google». Kurzerhand funktionierte er die Montage in die Web-Wirklichkeit um.
Seit ihrem ersten Auftauchen im Web am 11. Mai sei die Homepage von 160 000 Menschen besucht worden, erklärt di Nisio weiter, der im Übrigen weder politische noch pekuniäre Absichten mit der Homepage besitzt, sondern sich lediglich einen Spass erlaubte. Nicola di Nisio lebt in Deutschland, weil seine Firma für die Europäische Raumfahrt-Agentur arbeitet.
Montag
14.06.2004