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Dienstag
27.10.2015

Medien / Publizistik

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Mit watson.ch und blickamabend.ch hat der Schweizer Online-Newsmarkt 2014 zwei neue Angebote erhalten, die verstärkt auf jugendliche User, mobile Nutzung und Social Media setzen.

Das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) der Universität Zürich zieht folgendes Fazit: Während sich watson.ch in der Onlinearena qualitativ überdurchschnittlich gut, also zwischen den überregionalen Qualitätssites und den Newssites der Gratis- und Boulevardpresse, positioniert, fällt blickamabend.ch qualitativ noch hinter blick.ch zurück.

In der Schweiz stammen die reichweitenstarken Newssites wie 20minuten.ch oder blick.ch nach wie vor von den traditionellen Medienhäusern. Und auch Qualitätsflaggschiffe wie tagesanzeiger.ch und nzz.ch haben noch immer klar mehr User als die neuen Angebote wie watson.ch oder blickamabend.ch. Dies ganz im Gegensatz zur Situation auf dem US-Medienmarkt: «Online-Only»-Titel wie huffingtonpost.com oder buzzfeed.com sind zu reichweitenstarken News-Titeln geworden, die bereits mehr Leute erreichen als traditionelle Online-Angebote wie jenes der «New York Times» oder «USA Today».

Dennoch habe sich watson.ch mit 59 000 täglichen Usern aus der Sicht der Forscher bereits eine starke Stellung auf dem Schweizer Newsmarkt erkämpft und erreiche Reichweiten wie die seit Längerem etablierten Titel bernerzeitung.ch und baslerzeitung.ch.

Vielleicht sollten sich die FÖG-Forscher einmal den ganzen Markt anschauen, unter anderem auch mit den Portalen Klein Report und Persönlich sowie einigen weiteren spezialisierten News-Sites.

Andere Online-Projekte wie Infosperber.ch, journal21.ch oder auch stärker regionale Projekte wie onlinereports.ch oder jungfreizeitung.ch weisen im Vergleich zu watson.ch weit weniger User auf, so das FÖG.

Blickamabend.ch konnte dagegen von Anfang an von einer etablierten Medienmarke in Form der Tageszeitung «Blick» profitieren und habe einen leichter zu bewältigenden Wachstumspfad, orakeln die Forscher. Angesichts dieser Tatsache stellten die 95 000 Unique User per day eine relativ bescheidene Zahl dar.