Spätestens seit dem Watergate-Skandal Anfang der siebziger Jahre gilt die «Washington Post» als Symbol für investigativen Journalismus. So gehört sie heute neben der «New York Times» zu den angesehensten Zeitungen in den USA und wird von Donald Graham geleitet, der die Familientradition fortsetzt. Am 6. Dezember feiert die Zeitung ihr 125-jähriges Bestehen. Die Journalisten und Reporter der «Post» zählen zu den besten des Landes und fördern in alter Tradition immer wieder Skandale und Skandälchen der Regierung zu Tage. Begonnen hatte die «Washington Post» am 6. Dezember 1877 als kleines Provinzblatt mit einer Auflage von 10 000 Exemplaren. Die erste Ausgabe hatte vier Seiten und kostete 3 Cents. 125 Jahre später ist die Zeitung mit 35 Cents (50 Rappen) noch immer relativ billig, bietet jedoch mindestens 60 Seiten. Am Wochenende hat sie sogar die Dicke eines Telefonbuchs.
Aber nicht nur das Volumen der Zeitung wuchs. Auch der Verlag selbst wurde nicht zuletzt unter Katharine Grahams Führung immer grösser. Zu der Post-Gruppe gehören heute mehrere andere Zeitungen, Fernsehsender in Detroit, Houston, Miami und Orlando sowie das einflussreiche Nachrichtenmagazin «Newsweek». Kürzlich überliess der Konzern allerdings seinen 50-prozentigen Anteil an der in Paris beheimateten englischsprachigen Zeitung «International Herald Tribune» der «New York Times».
Dienstag
03.12.2002