Content:

Donnerstag
18.10.2001

«Sehr mutig» findet Andy Lehmann, Mediahaus Seefeld, den Schritt der «Weltwoche» hin zum Magazinformat. Er ist aber auch der Ansicht, dass «ein grosser Schritt nötig ist, um die «Weltwoche» wieder dorhin zu bringen, wo sie hingehört», sagte er auf Anfrage des Klein Reports. Urs Schneider von der «mediaschneider AG» äusserte sich noch zurückhaltend: «Mich hat es überrascht» kommentierte er die Änderung des Formates, «aber wenn das Magazin gut gemacht ist, kann es die Weltwoche durchaus aufwerten». Für Peter Döbeli, Mitinhaber der Media-Agentur Konnex AG, stehen «einige Fragezeichen im Raum. Hat die Weltwoche den Atem, diesen radikalen Wechsel durchzustehen?» fragt er sich. «Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Zumindest teilweise. Die Weltwoche wird also eine Zeitschrift.» Bei aller Sympathie zum Redaktions- und Verlagsteam bleiben für den Mediafachmann doch noch einige Fragen offen. «Machen das die jetzigen Weltwoche-Leser mit?» Er führt ein Beispiel an: «24% der Weltwoche-Leserschaft lesen auch Facts. Geht man jetzt davon aus, dass sich die anderen bewusst für eine Zeitung entschieden haben, öffnet die Weltwoche der NZZ am Sonntag Tür und Tor.» Da biete sich ab März eine Alternative für den anspruchsvollen Zeitungsleser, meint er. «Spontan rechne ich mit einem Verlust von etwa 20% bis 30% der bisherigen Leser. Das muss erst wieder kompensiert werden», sagte er dem Klein Report am Donnerstag.