Content:

Dienstag
02.09.2003

Mal baumeln Unterhosen im Wind mit der Botschaft «Auslüften in Bern» oder aber es sind die «Sloggys» (man beachte das y), die für frischen Wind sorgen und die Botschaft nahelegen: In jedem Höschen steckt eben was drin? «Nein», winkt Lahor Jakrlin ab, Gründer und Mitinhaber der Werbeagentur Fruitcake und als Creative Director auch Macher der Berner FDP-Frauenkampagne, die in den letzten Tagen für Aufsehen sorgte - zumindest in den Medien. «Wir wollen Neugierde wecken - mit irritierenden Botschaften. Mit Unterwäsche hat unsere Kampagne allerdings nichts zu tun: Honni soit, qui mal y pense», sagte er dem Klein Report am Dienstag auf Anfrage. «Dass sich auch Journalisten auf die von uns entworfene Website verirren würden, damit haben wir gerechnet».

Am Samstag war es der «Blick», der über die FDP-Frauen-Website http://www.sloggy.ch berichtete - mit dem Titel «Nanu? FDP mit Sex-Inseraten auf Stimmenfang». «Le Matin dimanche» zog anderntags nach, dann die Gratiszeitung «20 Minuten» und schliesslich am Dienstag die «Berner Zeitung». Grund des Interesses: Die kontaktanzeigen-ähnlichen Inserate, die auf den ersten Blick kaum was mit Politik am Hut haben - wie etwa SYBILLE www.prodonna.ch, ARIANE www.26xbesser.ch oder JETZT POLITISCH KORREKT www.sloggy.ch. «Mein Lieblingsinserat», so Jakrlin zum Kleinreport, aber auch die Sujets «Don Corleone oder Donna Leon?» und «Brains oder Bierbauch» seien ganz gut gelungen und würden auf den Unterschied von traditionellem politischem Filz und modernem Freisinn hinweisen. Und er versichert: «Die Website transportiert ausnahmslos politische Inhalte mit der Idee: Politik kann lustvoll und fraulich sein». Ob die zweideutigen Botschaften die männlichen Stimmbürger auch wirklich erreichen, zeigt sich am 19. Oktober.