Die früheren Spitzenmanager der Krankenkasse KPT Walter Bosch und Bernhard Liechti haben ihre Berufungen gegen das Urteil des bernischen Wirtschaftsgerichts zurückgezogen, wie das Gericht am Montag schreibt.
Der früheren «Annabelle»- und «Blick»-Chefredaktor, Ringier-Manager und Werber (Bosch und Butz) wurde der ungetreuen Geschäftsführung für schuldig befunden. Mit im selben Boot sass auch VR-Kollege Liechti. Beide waren vor gut einem Jahr zu bedingten Freiheitsstrafen von je drei Jahren verurteilt worden. Das Gericht erachtete den Verdacht der ungetreuen Geschäftsführung als erhärtet.
Konkret ging es unter anderem um den Rückkaufpreis für Mitarbeiteraktien. Als der Krankenversicherer KPT 2010 mit dem Mitbewerber Sanitas eine Fusion ins Auge fasste, brachte die KPT ein Rückkaufprogramm für die Mitarbeiteraktien auf den Weg. Die Unternehmensleitung legte den Preis überhöht fest, so dass Bosch, Liechti und weitere Aktionäre einen übermässigen Gewinn eingestrichen hätten, wäre die Fusion nicht gescheitert.
Für die Berner Wirtschaftsrichter waren Bosch und Liechti die Hauptverantwortlichen hinter dem überhöhten Aktienpreis. Nach der Verurteilung im März 2015 hatten ihre Verteidiger angekündigt, in Berufung zu gehen. Im Juni wäre der Prozess vor der nächst höheren Instanz in eine weitere Runde gestartet. Das Urteil des kantonalen Wirtschaftsgerichts tritt nun in Kraft.