Sämtliche Mitteilungen wonach der «Wall Street Journal»-Journalist Daniel Pearl tot sei, erwiesen sich bisher doch nicht als richtig. Bei der in Karachi gefundenen Leiche handelt es sich nach ersten Berichten nicht um diejenige des vermeintlich toten Reporters Pearl. Pearls Frau hatte am Samstag in einem Aufruf an die Entführer appelliert, ihren Mann frei zu lassen. «Mein Mann lebt und er ist der Vater meines ungeborenen Kindes», schrieb Marianne Pearl in einem in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi veröffentlichten offenen Brief. Die pakistanische Polizei setzte ihre Ermittlungen fort und verhörte mehrere Verdächtige. Zwei angebliche E-Mails der Entführer entpuppten sich als Fälschungen. Die Behörden haben die Suche nach dem entführten Journalisten bis nach Peshawar im Norden und in Quetta im Westen des Landes ausgeweitet. Wie die pakistanische Zeitung «News» am Montag berichtete, hatte Pearl beide Städte, die nahe an der afghanischen Grenze liegen, vor seinem Verschwinden vor fast zwei Wochen besucht. «Wir gehen allen Möglichkeiten nach, um ihn und die Kidnapper aufzuspüren», sagte ein Polizeisprecher der Zeitung. Pearl, der Korrespondent des «Wall Street Journal», war von der «Nationalen Bewegung für die Wiederherstellung der pakistanischen Souveränität» verschleppt worden. Die Täter verlangten von den USA die Freilassung mutmasslicher Terroristen. Mehr zum Fall «Pearl» unter: Suche nach US-Reporter in Pakistan ausgeweitet
Montag
04.02.2002