Content:

Dienstag
17.02.2004

Die Bühnen wurden ihr zu irdisch. Tina Turner wendet sich künftig neuen Darstellungsformen zu. Dazu gehört auch, dass sie sich für eine Filmrolle als indische Göttin verpflichten liess. Doch wie spielt man eine Göttin? Da brauchts zuerst mal eine gehörige Portion Shakti, was so viel heisst wie magische Kraft. Das jedenfalls sagt der in den USA lebende indische Regisseur Ismail Merchant, der die zum Buddhismus übergetretene 63-jährige Turner für seinen neuen Film «Die Göttin» engagierte. «Ich denke, Ismail hat mich wegen meiner inneren Shakti ausgewählt», vermutete auch Turner am Dienstag vor Journalisten in der indischen Film-Metropole Bombay, heute offiziell Mumbay genannt. Der ebenfalls anwesende Regisseur begründete seine Wahl mit Turners universeller Ausstrahlung: «Wo immer ich war, ist sie bekannt.» (Muss wohl wirklich mit Magie zu tun haben.) Ausserdem sei er überwältigt von ihren energiegeladenen Bühnen-Performances.

Um Turner mit der indischen Kultur vertraut zu machen, habe er sie in den südlichen Bundesstaat Kerala geführt und ihr u.a. hinduistische Gebete nahe gebracht, so Merchant. In dem Hollywood-Film spielt Turner die Hindu-Göttin Shakti, die Menschen Kraft und Energie zum Überleben schenkt. Die Wahlzürcherin, die sich bereits von der Bühne verabschiedet hat, betonte, ihre Live-Auftritte nicht zu vermissen. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere hat sie vor bis zu 190 000 Menschen gesungen. Nun spielt sie womöglich bald für ein Millionenpublikum. Und das aus lauter Liebe zu Höherem.