Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat an der Jahresmedienkonferenz am Mittwoch die Qualität der Privatradios unter die Lupe genommen. Kritisiert wurde, dass wegen überlasteter Redaktionen keine Zeit für Recherchen oder Gegenlesen vorhanden sei. Der Verband der Schweizer Privatradios hält die Aussage des Bakoms für verfrüht, da erst ein Zwischenbericht zur Qualität vorliege und in verschiedenen Gebieten die Konzessionierung noch nicht geregelt sei.
Der Verband richtet auch grundsätzliche Kritik ans Bakom: «In Realität wird jeder Radioleiter zunächst an den Hörerzahlen gemessen, denn diese sind die Voraussetzung für das Überleben und den kommerziellen Erfolg jedes Privatradios.» Weshalb die Hörerzahlen nicht in die Qualitätsdiskussion miteinbezogen werden, ist für den Verband unverständlich.
Was die Programmgestaltung angeht, übt der VSP durchaus Selbstkritik. Den Grund für die Mängel schreibt der VSP aber der SRG zu, die durch ihre finanzielle Übermacht den Privatradios schade. Sie müssten mit ausserordentlich kleinen Budgets professionelle Radioteams aufbauen und finanzieren. Ausserdem könnten die Privatradios die 20 Millionen Franken, die Radio DRS über Sponsoring einnehme, in qualitativ bessere Programme investieren.
Sonntag
11.07.2010



