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Freitag
20.09.2024

TV / Radio

Doris Quaderer folgt auf Christian Marold... (Bild © Radio L)

Doris Quaderer folgt auf Christian Marold... (Bild © Radio L)

Auf Anfang 2025 übernimmt Doris Quaderer die publizistische Leitung und Geschäftsführung des Liechtensteinischen Rundfunks (LRF). 

Sie folgt auf Christian Marold, der den öffentlich-rechtlichen Radiosender Mitte Oktober verlassen wird, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht.

Der vom Verwaltungsrat unter Präsident Jürg Bachmann beschlossene Führungswechsel erfolgt in unruhiger Zeit: Am 27. Oktober stimmt das Volk im «Ländle» über eine Initiative der Demokraten pro Liechtenstein ab, die den öffentlich finanzierten Sender privatisieren wollen. 

Der Landtag – das Parlament des Kleinstaates – hatte Anfang September die Forderung zur Aufhebung des Gesetzes über den Liechtensteinischen Rundfunk abgelehnt, worauf die Regierung beauftragt wurde, eine Volksabstimmung durchzuführen.

Die journalistische Laufbahn startete Doris Quaderer bereits bei Radio Liechtenstein, wo sie mit Unterbrüchen als Redaktorin und stellvertretende Chefredaktorin beschäftigt war. Zudem arbeitete sie mehrere Jahre als Redaktorin für das «Liechtensteiner Volksblatt», drei Jahre davon als Chefredaktorin. 

Anschliessend wechselte sie als Fachspezialistin Kommunikation zur Liechtensteinischen Landesbank. Derzeit ist sie als Projektleiterin bei der Stiftung Zukunft.li tätig, einem Think-Tank, der sich mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragen zu Liechtenstein auseinandersetzt. 

Ausserdem ist sie Verwaltungsrätin der Agentur für Internationale Bildungsangelegenheiten. Doris Quaderer verfügt über einen MAS-Abschluss in Business Communications.

Zum politischen Kontext ihrer Wahl sagte Quaderer: «Wenn sich das Stimmvolk am 27. Oktober gegen die Initiative und damit für Radio Liechtenstein ausspricht, dann müssen wir liefern – und das werden wir auch.»

Doris Quaderer folgt auf Christian Marold, der das Unternehmen gemäss Mitteilung «auf eigenen Wunsch» verlassen wird. «Bis zum Antritt von Doris Quaderer wird das Radioteam direkt dem Verwaltungsrat rapportieren. Als Ansprechperson delegiert der Verwaltungsrat den Präsidenten», heisst es weiter.

Immer wieder stand es in den letzten Jahren nicht gut um die Finanzen von Radio Liechtenstein. Der Staat musste in die Bresche springen, so zuletzt vor einem Jahr. Damals griff der Landtag mit einem dringlichen Kredit dem Sender unter die Arme. Beschlossen wurde schliesslich ein erhöhter Staatsbeitrag von 3,4 Millionen Franken.